T*räumchen Kassel ist ein Projekt der AIDS-Hilfe Kassel, das zum 01.01.2020 gestartet ist. Die AIDS-Hilfe Kassel hat sich schon seit einigen Jahren, u. a. mit der Trans*Beratung Kassel, der Netzwerkstelle LSBT*IQ Nordhessen und SCHLAU Kassel, dem Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gewidmet. Mit T*räumchen Kassel gibt es nun ein Angebot, das sich für die Bedarfe und Belange von jungen Queers, insbesondere trans* und nicht-binären Personen, einsetzt.
Der Begriff queer schließt nach unserem Verständnis alle Menschen ein, die ihre eigene geschlechtliche Identität und/oder sexuelle/romantische Orientierung als außerhalb der gesellschaftlichen Norm ansehen. Dabei haben wir den Schwerpunkt auf junge trans* und nicht-binäre Personen gelegt. Wir verstehen sowohl trans* als auch nicht-binär als Sammel- und Oberbegriffe für eine große Vielfalt an geschlechtlichen Identitäten. Unter „trans*“ verstehen wir Menschen, deren Geschlecht nicht oder nur teilweise dem Geschlecht entspricht, welches ihnen nach der Geburt zugeordnet wurde. Unter „nicht-binär“ verstehen wir Menschen, die sich nicht oder nicht ausschließlich mit einem bestehenden binären Geschlecht (Frau oder Mann) identifizieren.
Wir bieten einen Schutzraum, in dem vertraulich (auf Wunsch auch anonym) und in Ruhe Themen angesprochen und Lösungsansätze entwickelt werden können. Dabei begegnen wir dem jeweiligen individuellen Identitätsempfinden und der eigenen Körperlichkeit mit Respekt und Akzeptanz.
Wir begreifen trans* nicht als Krankheit oder Störung, sondern erfassen die vielfältigen Ausdrucks-, Seins-, und Empfindungsweisen von Geschlecht. Das bedeutet, dass jede*r selbst das eigene Geschlecht definieren können sollte – unabhängig von psychiatrischen Diagnosen und/oder richterlichen Beschlüssen. Uns ist es wichtig, sensibel mit den jeweiligen individuellen und spezifischen Lebenssituationen umzugehen und Erfahrungen von Tabuisierungen, Diskriminierungen oder Ausschlüssen nicht zu wiederholen. Der Ansatz der Lebensweltakzeptanz ist eine wichtige Grundlage unserer Arbeit – nicht nur in Bezug auf die geschlechtliche Identität bzw. das geschlechtliche Selbstverständnis.