Das Jaspers-Haus hat keinen historischen Bezug zu Karl Jaspers und seiner Familie außer seiner Lage. Denn die 1912 für den Ziegeleibesitzer Carl Julius Dinklage erbaute und von der EWE aufwändig renovierte Villa liegt im Dobbenviertel, in dem Karl Jaspers seine Kindheit und Jugend verlebte. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Nach der Familie Dinklage wurde 1939 der Oldenburgische Staat Eigentümer. Ab 1940 bis Kriegsende wohnte darin der nationalsozialistische Ministerpräsident des Freistaates Oldenburg Georg Joel mit seiner Familie – ab März 1940 auch als Eigentümer. Nach dem Krieg wurde das Haus zunächst von den Engländern genutzt, später von der Landesverwaltung und zuletzt vom Studieninstitut für die Lehrerausbildung. Anschließend verfiel es zusehends bis zum rettenden Ankauf durch die EWE.
Die Förderung der Jaspers-Forschung in Oldenburg, wie sie oben skizziert wurde, ist vor allem der EWE zu verdanken, namentlich der Initiative ihres Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Brinker, der im Gespräch mit Vertretern des Instituts für Philosophie, Prof. Johann Kreuzer und Prof. Reinhard Schulz, und dem Direktor der Universitätsbibliothek, Hans-Joachim Wätjen, die Idee vorstellte, die Bibliothek über das Haus mit der Jaspers-Forschung eng zu verknüpfen und die Verbreitung des interdisziplinär anregenden Denkens von Jaspers über die Gründung einer Karl Jaspers-Gesellschaft zu fördern.