Die Gruppe YUNG FERN lässt immersive Erlebnisräume entstehen, in denen Porosität und Transformation ertastet, gehört und gesehen werden können. Die Ausstellung TRANSPORÖS lädt zu einer Achterbahnfahrt ein: Besuchende werden dazu ermutigt, eine Verflüssigung mitzumachen, körperlich Teil des Abenteuers zu werden, welches die Künstlerinnen erlebten als sie ihre Membranen permeabel machten, um sich zu verbinden. Die Welt bleibt nicht fest, sondern wird liquide. Eine Assoziation zu ihrer Erfahrung des Mutter-Seins. Ihre Verbundenheit nicht nur mit dem eigenen Kind, sondern mit der Welt wird spürbar.
Aus den Wänden wachsende Objekte, pumpende Flüssigkeiten und flüsternde Geschichten im Erdgeschoss des Kunstraums erinnern an das Innere eines Körpers. Die darüber liegende Etage erreicht man über eine Treppe, deren Wendung in einem unendlichen Strudel fortgesetzt wird. Diesem Sog lässt sich nur durch eine benutzbare Rutsche in den Giebelraum entkommen. Ein Geburtskanal? Die Besuchenden bleiben im Inneren. Auch die sonst offenen Scheiben sind bemalt, nur die Umrisse und Schatten einer Frau mit ihren zeternden Sirenen ermöglichen einen Blick nach draußen. Eine Berührungsanlage gibt den Ausweg frei: unzählige Gips-Embryonen, nicht endende Konfektionsmenschen. Ein Tunnel mit glatten Oberflächen verflüssigt sich zu Wasser. Kompakte Masse, dessen Endlosigkeit durch Dunkelheit entsteht. Ein undurchdringbarer Zusammenstoß mit dem Ungreifbaren!
TRANSPORÖS zeigt das Materialisieren von flüchtigen digitalen Phänomenen. Es löst Unbehagen aus und lässt die Menschen schrumpfen. Eine Erfahrung, die sonst einem großen Berg oder der Macht der Fluten gleicht. Hier, dem Mensch-Gemachten gegenüber, entsteht die Erkenntnis des Endes des menschlichen Verbrauchens der « Natur ». YUNG FERN verstehen ihre Kunst als einen Beitrag zur innergesellschaftlichen Berührung und des Austausches zwischen den Menschen, als Ort der Versammlung, eine analoge Zusammenkunft gegen den Verlust von Gemeinschaft und gegen Ultraindividualismus. Eine Einladung der Rückeroberung der Verbindung mit der Welt.
YUNG FERN setzt sich aus vier deutsch-französischen Künstlerinnen zusammen: Jenny Alten, Lou Hoyer, Susanne Ramolla und Cécile Wesolowski.
Vom 17.1. bis zum 26.1.2025 findet im Rahmen der Ausstellung die Deutsch-Französische Woche statt.
Die Ausstellung ist Teil des Festivals Made In Potsdam 2025.
Ausstellungsdauer: 12.1. - 16.2.2025, Mi-So, 13 bis 18 Uhr