FOTO: © Mark Sommerfeld

Yarn/Wire

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Das in Queens ansässige Perkussions- und Klavierquartett Yarn/Wire hat sich der Förderung und Aufführung experimenteller zeitgenössischer Musik verschrieben. Im Rahmen von MaerzMusik 2025 feiert das New Yorker Ensemble sein Berlin-Debüt mit einem Konzert im Radialsystem. Das Programm umfasst Kompositionen von Sarah Davachi, Jad Atoui, Clara Iannotta und Catherine Lamb.

„Feedback Studies For Percussion“ der in Kanada geborenen und in Los Angeles lebenden Sarah Davachi befasst sich mit den klanglichen und harmonischen Räumen, die durch sich überlagernde Systeme von Obertonverstärkung und akustischer Rückkopplung erzeugt werden können. Obwohl die Tonhöhe und das Tempo des Stücks speziell für die Akzentuierung dieser Phänomene konzipiert wurden, liegt es gleichermaßen an den vier Interpret*innen, eine engagierte Hörweise zu praktizieren, um auf die klangliche Umgebung in Echtzeit zu reagieren und sie zu kontrollieren. Die absichtliche Beschränkung des Tonhöhenmaterials ermöglicht es dem Publikum, sich auf die allmählichen Veränderungen in der Textur und der Dynamik und damit auf die reichhaltigen akustischen Prozesse zu konzentrieren, die den perkussiven Instrumenten zu eigen sind.

„In Memory“ des in Beirut lebenden Klang- und Improvisationskünstlers Jad Atoui erforscht die Erinnerung und ihre Auswirkungen auf unsere Inspiration, unsere Gefühle und unser Denken. Seine Komposition basiert auf wiederverwendeten Festplatten und verwandelt die Mechanik der Erinnerung in Musik. Motoren und Nadeln werden zu Instrumenten, die Töne und Rhythmen erzeugen, und die hinzukommenden Becken bieten einen Speicher für die Klänge der Festplatten. In einem zyklischen Prozess von Aufnahme und Wiedergabe morphen und manipulieren die Mitglieder des Ensembles die von ihnen erzeugten Klänge mit verschiedenen Techniken, um die Erinnerung neu zu gestalten, während Vergangenheit und Gegenwart interagieren.

„glass and stone“ der in Rom geborenen und in Berlin lebenden Komponistin Clara Iannotta erkundet die unterschiedlichen Texturen von Klang und Erinnerung. Ausgangspunkt des multimedialen Werks ist die Beziehung der Komponistin zu ihrer 2023 verstorbenen Mutter. Es reflektiert die Komplexität von Liebe und Abwesenheit mithilfe klanglicher Elemente, Familienerinnerungen, altem Filmmaterial und Textfragmenten und kreiert so ein unverfälschtes wie eindringliches Porträt der Trauer. „glass and stone“ ist eine Hommage an eine Beziehung, die sowohl von Schweigen als auch Verbundenheit geprägt war, und verwandelt den persönlichen Verlust in eine gemeinsame Resonanz-Erfahrung.

„Curvo Totalitas“ der in Olympia, Washington geborenen und mittlerweile in Berlin ansässigen Catherine Lamb ist eine subtraktive Synthese aus einem großen Metallquadrat und einem Kreis, die es den melodischen Konturen erlaubt, sich langsam zu entfalten und sich in wechselnde harmonische Anordnungen zu verzweigen. Ein Tamtam und ein Stahlblech werden überlagert, und zwei Synthesizer lassen immer neue Formen aus den elementaren Wechselwirkungen der Töne entstehen. Diese Technik geht auf Lambs Arbeit im Bereich der reinen Stimmung, auch als Just Intonation bekannt, zurück, indem sie die Partialtheorie (erweiterte reine Stimmungen) und Variationen in der Präsenz der Materialität innerhalb sich entfaltender Formen und Strukturen erforscht. Ein erfolgreicher Versuch, mithilfe von Klang die Quadratur des Kreises zu vollziehen.

Programm

Sarah Davachi

Feedback Studies For Percussion

für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuge (2022)

Kompositionsauftrag von Yarn/Wire

Europäische Erstaufführung

Jad Atoui

In Memory

für vier Musiker*innen: Festplatten, Becken, Transducer, Live-Elektronik (2024)

Kompositionsauftrag von Yarn/Wire

Europäische Erstaufführung

Clara Iannotta

glass and stone 

für Klavier, Keyboard, zwei Schlagzeuge, Video, Elektronik (2024)

Kompositionsauftrag von Yarn/Wire und Festival d’Automne à Paris, gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung

Deutsche Erstaufführung

Catherine Lamb

Curvo Totalitas 

für Tam-Tam, Stahlblech & zwei Synthesizer (2016/2017)

Kompositionsauftrag von Yarn/Wire

Besetzung

Yarn/Wire

Laura Barger – Klavier

Julia Den Boer – Klavier

Russell Greenberg  – Schlagzeug

Dennis Sullivan (Gastmusiker) – Schlagzeug

 

Preisinformation:

20.00 - 25.00€

Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele

Location

Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

Organizer | Festival

MaerzMusik
MaerzMusik Schaperstraße 24 10719 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!