FOTO: © Besuchende des Raums „Krieg“ bei BERLIN GLOBAL © Stadtmuseum Berlin | Foto: Anne Preussel

Wo ist der Krieg? Eine interaktive Performance und Diskussion zum Krieg in der Ukraine bei BERLIN GLOBAL

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Was bedeutet Krieg für Sie? Die Künstlerin Masha Pryven lädt im Rahmen der Ausstellung BERLIN GLOBAL das Publikum in den Raum „Krieg“ zu einer interaktiven Performance ein.

Pryvens Intervention geht von ihrer Feststellung aus, dass der Krieg in der Ukraine keinen Platz im Raum „Krieg” bei BERLIN GLOBAL findet, und dadurch eine Lücke entsteht. Diese Lücke sei gefährlich – einerseits, weil sie Raum für Fehlinformationen und Fantasie lässt, andererseits, weil sie die gesellschaftliche Verdrängung einer nahestehenden Katastrophe ermöglicht. Pryven sucht nach Möglichkeiten einer echten emotionalen Verbindung zwischen denen, die in Frieden leben, und denen, die im Krieg sind. Wie verändert ein Krieg in Europa Ihr eigenes Verständnis von Frieden? Kann eine kurze Berührung mit einer anderen Realität Ihre Weltanschauung verändern?

Die Performance basiert auf Pryvens fortlaufenden Kunstprojekt mit Menschen, die während des Krieges in der Ukraine leben. Dafür reist sie regelmäßig in ihre Heimat und stellt dort die Frage: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, mit Menschen in Europa zu sprechen, was würden Sie ihnen sagen?

Das Berliner Publikum hat die Möglichkeit, Teil der Performance zu werden und auf die Abwesenheit des Themas „Krieg in der Ukraine“ in BERLIN GLOBAL einzugehen.

Anschließend laden wir zu einer Lesung der Schriftstellerin Ewa Maria Slaska und einer Diskussion über den Umgang mit zeitgenössischen Konflikten in Museen und Institutionen ein, an der Daria Prydybailo (Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin) und Daniel Morat (Raumkurator „Krieg”) teilnehmen.

Die Performance findet in englischer und in deutscher Sprache statt, die anschließende Diskussion wird in deutscher Sprache geführt.

Beteiligte

Masha Pryven (Performance und Moderation)

Ewa Maria Slaska (Lesung)

Don Philippe (Sound)

Daria Prydybailo (Gespräch)

Daniel Morat (Gespräch)

Masha Pryven, geboren in der Ukraine, lebt seit 2014 in Berlin. Ihre künstlerische Praxis untersucht die Beziehungen zwischen dem Privaten und dem Politischen. In ihrer Arbeit lädt sie unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen zu radikalen Partizipationen ein, in denen sie zu Co-Autorinnen der Kunstwerke werden. Eines ihrer kollaborativen Fotoprojekte (See What I See) wurde in Collaboration: A Potential History of Photography, herausgegeben von Ariella Azoulay, Wendy Ewald, Susan Meiselas und anderen, Thames & Hudson, UK, 2023, veröffentlicht. An ihrem laufenden Ukraine-Projekt arbeitet sie zusammen mit Marianna Prigozhina, einer ausgebildeten Philologin, die sich an politisch engagierten Kunstprojekten beteiligt.

Ewa Maria Slaska, geboren 1949 in Polen. Schriftstellerin, Redakteurin, Publizistin, Bloggerin, Projektmanagerin, Übersetzerin, Lehrerin und Kuratorin. 1985 flüchtete sie als politische Aktivistin der Solidarność-Bewegung nach Berlin und ist seitdem in der Flüchtlingshilfe tätig. Sie war über die vergangenen 40 Jahre in vielen Projekten involviert, darunter bei der polnischen unabhängigen Fernsehsendung „Insel“, beim Verlag zur Förderung der deutsch-polnischen Literatur sowie beim Deutsch-Polnischen Poetendampfer. Zusammen mit Anna Krenz und Jemek Jemowit ist sie Co-Autorin der Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ in BERLIN GLOBAL.

Philippe Kayser, aka Don Philippe, war in den 1980er Jahren als professioneller Schlagzeuger aktiv und später auch als Pianist und Gitarrist tätig. Seit den 1990er Jahren arbeitet er als Produzent und Komponist in seinem eigenen Studio. Er ist Mitbegründer der Hip-Hop-Formation „Freundeskreis“, die prägend für die deutsche Hip-Hop-Kultur ist. Seit 2015 veröffentlichte er mehr als zehn Solo-Alben im Genre Hip-Hop Instrumental mit weltweiter Präsenz auf Spotify und bei diversen unabhängigen Labels.

Daria Prydybailo lebt seit 2016 zwischen der Ukraine und Deutschland. Sie ist eine Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin. Daria Prydybailo hat an führenden Kultureinrichtungen in der Ukraine und in Deutschland gearbeitet, darunter das Nationale Kunst- und Kulturmuseum Mystetskyi Arsenal und das Nationale Museum für zeitgenössische Kunst Hamburger Bahnhof. Sie ist die Gründerin der Temporarily Displaced Foundation, die sich für die Entwicklung des interkulturellen Dialogs, die Unterstützung unabhängiger künstlerischer Stimmen und die Stärkung des postkolonialen Diskurses in der zeitgenössischen Kunstwelt einsetzt.

Prof. Dr. Daniel Morat ist Kurator am Deutschen Historischen Museum und lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zwischen 2016 und 2021 war er Teil des kuratorischen Teams von BERLIN GLOBAL.

- 5 EUR, ermäßigt 3 EUR

- ab 12 Jahre

- Sprache: Deutsch, Englisch

- Ort: Berlin Ausstellung, 1. OG, Saal 5 - Berlin Raum

Location

Humboldt Forum Schloßplatz 10178 Berlin

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