„Wir sind die Nachkommen der Hexen, die ihr nicht verbrennen konntet“
In diesem (interaktiven) Vortrag mit anschließender Diskussion soll es um das Thema der „Hexe“ als komplexes Konzept gehen, dass einerseits eine kulturhistorische Geschichte beschreibt und andererseits bis in die heutige Zeit als politisches Machtinstrument negativ, aber auch positiv genutzt wird. Gemeinsam begeben wir uns auf eine historisch-fiktive Reise zu den Wurzeln des Hexenbegriffs, seiner Bedeutung und seiner Rolle im Widerstand gegen die Entstehung des Kapitalismus und des frühen Kolonialismus. In vielen feministischen Erzählungen ist die* Hexe keine einfache historische Protagonist*in sondern ein vielfach aufgeladenes Konzept, sowie eine widerständige Figur, die viele Lebensgeschichten vereint und bis heute kämpft und bekämpft wird. Um diesen Lebensgeschichten auf die Spur zu gehen, möchte ich zeigen, dass die sogenannte "Hexenverfolgung" nie aufgehört hat, und noch immer rassistische, queerfeindliche und misogynen Stereotypen konstruiert und Menschen unterdrückt. Der zweite Teil des Inputs dreht sich um Formen und Praktiken von Wissen, die mit dem Konzept der* Hexe verknüpft sind: Wissen über den Körper, über Pflanzen, Geburt, Tod und Über-leben aber auch Selbstbehauptung. Anhand dieser Wissensformen möchte ich den Begriff der „Autonomie“ diskutieren und zeigen, warum es wichtig für ein selbstbestimmtes und gutes Leben ist, sich diese Formen von (praktischem) Wissen wieder anzueignen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die zapatistische Autonomie, innerhalb derer Gesundheit, Produktion und Bildung in die eigene Hand genommen werden. Was ist also die* Hexe, im Kampf für ein gutes Leben? Diese Frage möchte ich mit euch gemeinsam diskutieren und damit eine kollektive Geschichte fortsetzen, in der „Hexen“ immer schon diverse, widerständige Menschen waren, deren Wissen trotz ihrer Bekämpfung nie zerstört werden konnte.
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