Für Jörg Widmann ist die Fuge, mit der er sich erstmals als Kompositionsschüler auseinandersetzen musste, heute die »Königsdisziplin« schlechthin. Sein der Fuge gewidmetes Konzertprogramm zeigt eindrücklich, dass in den großen Fugen-Werken bei aller Regelhaftigkeit stets ein individueller Ausdruck überwiegt. In diesem Sinn ist Bach der »Urvater der Fuge«. Durch den Baron van Swieten, der einen gewichtigen Bestand an Bach- und Händel-Manuskripten hatte, vertiefte sich Mozart in dessen Schaffen. Sein ›Adagio und Fuge‹ ist eine höchst eigene Bach-Adaption. Mit der ›Großen Fuge‹, ursprünglich als Finalsatz für das Streichquartett op. 130 gedacht, wagte Beethoven den radikalsten, modernsten Beitrag überhaupt. Sie zieht sich subtil durch Widmanns ›Versuch über die Fuge‹. In der Urfassung das Streichquartett Nr. 5 von 2005, ist in der Kammerorchester-Version unter anderem eine Solo-Oboe hinzugekommen. Sie ist der Klangschatten der Sopranstimme, verkörpert von Sarah Maria Sun, die Bibel-Worte des Predigers Salomon reflektiert. In Gestalt von Zirkelkanons geht es, zugleich staunenswert buddhistisch, um Vergänglichkeit und Wiederkehr.
JOHANN SEBASTIAN BACH Contrapunctus aus ›Kunst der Fuge‹
BWV 1080 (Auszüge)
WOLFGANG AMADEUS MOZART ›Adagio und Fuge‹ KV 546
LUDWIG VAN BEETHOVEN ›Große Fuge‹ B-Dur op. 133, Fassung für
Streichorchester
JÖRG WIDMANN ›Versuch über die Fuge‹, Fassung für Sopran
und Kammerorchester
Kartenpreis 30 € / Für Freundeskreis-Mitglieder 15 €
U28-Karte (≤ 28 Jahre) 15 €
Preisinformation:
Kartenpreis 30 € / Für Freundeskreis-Mitglieder 15 € U28-Karte (≤ 28 Jahre) 15 €