Nach Elke Hopfe und Andrea Zaumseil ist Elisabeth Wagner die dritte Professorin, die gemeinsam mit ehemaligen Schülerinnen in der Reihe „Professorinnen und Alumnae“ in der INSELGALERIE Berlin ausstellt. Seit 1996 lehrt Elisabeth Wagner an der Muthesius Kunsthochschule Kiel, seit 2006 in der Sektion Bildhauerei in den Fächern Skulptur, Installation und Raumkonzept.
Mit Lilian Nachtigall und Regine Schulz stellt sie zwei junge Künstlerinnen vor, die bereits durch ihre Begabungen aufgefallen sind.
Alle drei arbeiten im Dialog mit dem Raum und in Beziehung zueinander. Gemeinsam ist ihnen die Herangehensweise über das Material, die Untersuchung und Beobachtung des Raumes, der skulpturalen Gegebenheiten, aus denen sich das Werk entwickelt.
Elisabeth Wagner sagt über ihre Arbeitsweise: Die alles verbindende Klammer in meinem Werk ist das Zulassen von Ambivalenzen und Illusionen, das Austarieren des Materials, die daraus entstehenden Spannung zwischen Leichtigkeit und Schwere. Aus diesem Verhältnis der Polarität resultiert mein Tun.
Noch klassisch ausgebildet bei Wilhelm Loth kehrt sie ihren minimalistischen Raumforschungen zuweilen den Rücken und arbeitet wieder figürlich, dann jedoch augenzwinkernd ironisch.
Lilian Nachtigall liebt das Spiel mit Materialiät und Illusion. In ihren Videos sind Raummodelle zu sehen, die den Eindruck großer Industrie- und Plattenbauten vermitteln. Nur Details verraten, dass da etwas nicht stimmt.
Regine Schulz entfremdet Materialien wie Zement und Stahl von ihrer ursprünglichen Erscheinungen. Sie entnimmt sie ihrer Topographie und setzt sie in einen anderen Kontext und fordert die Betrachter:in heraus, sich körperlich zu ihnen zu verhalten.
Mit einem Raummodell der INSELGALERIE Berlin haben Nachtigall, Schulz und Wagner Ideen entwickelt, die sich in der Aufbauphase ihrer gemeinsamen Ausstellung ganz sicher noch verändern und möglicherweise in eine andere Richtung wollen. Sowohl die Materialien als auch das sinnliche Erleben des Raumes werden die Künstlerinnen führen. Das Ergebnis wird überraschen. Die Kuratorinnen Eva Hübner und Gabi Ivan greifen in den Arbeitsprozess nur minimalistisch ein.