Fado darf man auch am Karfreitag singen.
Dennoch werden wir nicht nur traurige Portugiesische Lieder singen, sondern gemeinsam den stillsten Tag des Jahres zum Klingen bringen, bei Wein und Petiscos.
Tony Riga, Fadista & Matthias Baumgardt, Gitarre
Fado – Tony Riga (tony-riga.de)
Fado heißt Schicksal. Und Fado sind jene Lieder, die von Sehnsucht, Traurigkeit und vom schweren Leben der Menschen in Portugal singen. Dabei stand Fado immer auch in der Kritik. Zur Zeit der Salazar Diktatur wurden allzu kritische Lieder unterbunden und verboten. Nach der Nelkenrevolution stand der Fado im Ruf, romantisierend eine grausame Vergangenheit zu beschönigen. Und dennoch hatten sich die Portugiesen mit dem Fado längst einen geschützten Raum geschaffen, in dem Saudade (wir würden sagen Weltschmerz oder Wehmut) willkommen ist. Saudade ruft nicht nach Aufmunterung, Mitleid oder Hilfe, sondern wird in kämpferischer oder in bescheidener Tiefe gemeinsam empfunden, ohne Fragen. Dieses gemeinsame Erleben gelingt mit den bekannten Melodien des Fado.
Die variantenreichen Lieder verknüpfen auf poetische Weise zum Teil die Literatur großer portugiesischer Dichter oder sprechen in einfachen Worten aus dem Herz. Fado ist dadurch die Heimat einer Volksmentalität geworden, die von Fernweh, Armut und innerem Reichtum geprägt ist. Dass es dabei auch viele heitere Stücke gibt, wird hierzulande manchmal übersehen.Und es wird auch übersehen, dass Saudade in jedem von uns liegt und eine traurige Schönheit besitzt, die wir bei Uma noite de Fado aufwecken und teilen dürfen.
Tony Riga ist der Musikalische Leiter des Frankfurter Beschwerdechors, Dozent für Stimmbildung an der Frankfurter Volkshochschule und als Sänger und Radiomoderator unterwegs. Seine große Liebe zum Fado begann vor einigen Jahren. Seitdem setzt er sich mit der klangvollen Sprache und Musik Portugals auseinander, die für ihn und seine Zuhörenden eine eigene musikalische Welt eröffnet. Im Dialog mit dem Publikum übersetzt der Fadista die Liedtexte, spricht über ihre Bedeutung und über den Hintergrund und die Geschichte des Fado.
Matthias Baumgardt gehört mit über 40jähriger Berufserfahrung und weit mehr als 2000 Auftritten zu den gefragtesten Musikern im Rhein-Main-Gebiet. Der Rock- und Bluesgitarrist zeigt sich von einer besonderen Seite. Mit der Hinwendung zum Fado zeigt er seine große Sensibilität, die auch mit leisen Tönen und feiner Einfühlsamkeit große Tiefe und Dimension schenkt. Seine Begegnung mit dem Fado hinterlässt musikalische Spuren, die eine interessante Seelenverwandtschaft zum Blues und sogar Countrymusik aufleuchten lassen.