In einer Gorilla-Gruppe ist der Silberrücken dank seiner Erscheinung, Kraft und Erfahrung verantwortlich für die Sicherheit und das Wohlergehen des Rudels.
Sein großer Kehlsack und sein ausgeprägter Scheitelkamm sind Ausstattungsmerkmale, die junge Gorillamännchen bedingungslos akzeptieren und Weibchen für fortpflanzungstechnisch relevant halten.
Bei uns Menschen ist das nicht anders. Der Mann in den 50ern hat den sozialen Status, die wirtschaftliche Sicherheit und die geistige Reife, um Familie, Arbeitskollegen und Freundeskreis sicher durch die Stürme des Alltags zu leiten. Die Haare auf dem Rücken tendieren mittlerweile ins silbrige, der Kehlsack wird größer, der Scheitelkamm auch.
Es läuft, könnte man meinen. Allerdings gibt es im Gesellschaftsdschungel Situationen, mit denen der Silberrücken nicht gerechnet hat – z. B. die eigenen Eltern, die sich immer seltsamer gebärden die unerklärliche Anziehung, die junge Weibchen, alter Wein und anstrengende Trendsportarten plötzlich auf ihn ausüben. Die Erkenntnis, dass er nicht mehr alles gehändelt bekommt,die Kraft nachlässt und ... ja ... der Nebel langsam aufsteigt ...