Trust Fund, hinter dem der britische Singer/Songwriter Ellis Jones steht, kehrt mit einer neuen LP zurück. Das fünfte Album „Has It Been A While?“ wurde Anfang des Jahres in Sheffield gemeinsam mit dem Produzenten und engen Freund Joe Mackenzie Todd aufgenommen und erscheint am 1. November auf Tapete Records.
Fans von Jones' feinfühligem, geistreichem und nahbarem Songwriting mussten sich für eine ganze Weile gedulden. Sein letztes Album ist vor sechs Jahren erschienen: „Bringing the Backline“ erhielt Lob u. a. von Pitchfork, Rolling Stone und The Guardian, doch Trust Fund wurde direkt im Anschluss auf Eis gelegt, da einige Bandmitglieder Familien gründeten und Jones nach Norwegen (und dann nach Kanada) zog, um eine akademische Karriere zu verfolgen. Oder wie er selbst sagt: „Ich wurde 30, zog weg und dachte, dass ich das jetzt wohl bleiben lasse“.
Erfreulicherweise konnte er es nicht bleiben lassen. Die Einsicht, dass es mit dem Musikmachen doch noch nicht vorbei sei kam einher mit der Entwicklung eines gereiften Stils. Während bei frühen Trust-Fund-Alben eine diffuse Indie-Rock-Ästhetik im Vordergrund stand, reduziert Jones seine Songs auf „Has It Been A While?“ auf klassische Gitarre und Gesang, unterstützt von ergreifenden Streichquartett-Arrangements von Maria Grig. Geblieben ist die lyrische Finesse von Trust Fund, die sich hier besonders in Tracks wie „The Mirror“ (ein Duett mit Celia MacDougall von Radiant Heart) zeigt, in dem der prahlerische Protagonist allzu gern den Spiegel als TV nutzen würde.
Fans von Singer/Songwritern der 70s, insbesondere der ersten beiden von Joe Boyd produzierten Nick-Drake-Alben, werden hier einiges entdecken, eine offensichtliche Referenz ist auch das frühe Folk-lastige Material von Belle and Sebastian. Der Titeltrack erinnert zudem an den Geist und die Schlichtheit von Chet Bakers „I Get Along Without You Very Well“.
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