Der in München lebende Schlagzeuger und Komponist Simon Popp schlägt sich mit einem unglaublichen Gespür für Timing und Stimmung durch polyrhythmische Strukturen. Er kontrastiert erdige und luftige Klänge, verwischt die Grenzen zwischen der elektronischen und akustischen Welt und setzt so ein kraftvolles Statement dafür, was zeitgenössische Schlagzeugmusik heute sein kann: Eine satte Klangwelt, die sich der kompletten Bandbreite aller Schlaginstrumente bedient. Mal treibend, mal meditativ. Popp, auch bekannt als Mitglied des Jazz-Quintetts Fazer, hat in München Jazzschlagzeug studiert und macht mit seiner Musik eine ganz eigene Kategorie der Nicht-Kategorie auf, „ […] die ihre Stärke gerade daraus schöpft, dass sie sich zwischen Jazz, Pop oder Weltmusik bewusst nicht klar verortet. Und genau das macht Simon Popp zu einem der derzeit spannendsten Münchner Schlagzeuger.“ (Süddeutsche Zeitung). 2023 wurde Simon Popp mit dem Förderpreis für Musik der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Full Bloom ist ein experimentelles Soundkollektiv, dass sich frei durch polyrhythmische Zeitzonen bewegt. Das Debut-Album „Time Zones“ wurde auf Ilian Tape, dem Label von Marco und Dario Zenker im Rahmen des Jazzfest München 2023 im Blitz Club veröffentlicht. Die Zenker Brüder waren es auch die Alexis und Miko einander vorstellten, was den Grundstein für die Band legte. Gebrochene Rhodes Akkorde treffen auf psychedelische Soundscapes, schwerelose Melodien, funky Breakbeats und saftige Basslines, das Ergebnis ist tief verwurzelt in der Aesthetik von Jazz, Hip Hop, Afrobeat und Dub. „Was auch immer passiert, wir versuchen ein Gefühl zu vermitteln, das im Bauch sitzt und Menschen zum Tanzen bringt!“. Dieses hat die Band viele neue Ideen im Gepäck und improvisiert diese live!
Es ist nun über zwanzig Jahre her, da mein Freund, der Musiker Josip ‚Ippio Payo‘ Pavlov, in Zagreb in den Nachtbus stieg, über die Alpen fuhr und in München eine neue Heimat fand. Ein Denken in Nationalismen ist Josip, der auf der Insel Murter aufwuchs und sich selbst als Illyrer bezeichnet, völlig fremd. Die Historie von El Shatt begleitete ihn erst, als er vor zwei Jahren auf Solo-Tour mit Bus und Bahn und der Buchlektüre von Alida Bremers „Olivas Garten“ in Süditalien zwischen Bari und Taranto unterwegs war. Zurück in München, war es Gene ‚Genelabo‘ Aichner, der El Shatt als Handlungsanweisung verstand, die Fluchtgeschichte als Leitmotiv für eine Audiovisuelle Performance aufzugreifen. In Korrespondenz zu Josips musikalischem Uhrwerksystem aus Gitarrenläufen und Arpeggios, Standpauken- Glockenspiel und elektrischer bis elektronischer Raumerweiterung, entwirft Gene Räume aus Projektionsverläufen und Mapping. Live im Spiel wirft Gene dann über Josips Klangrauschen sein Netz aus Lichterlinien, das sich im Rhythmus dreht und wandelt, mal das fluide Wesen des Wassers nachzeichnet, mal die Wände auf- und abklettert. Grenzlinien verschieben und auflösen, ein Spiel mit offenem Ausgang. (Pico Be)
Seit den 90er Jahren aktiv, spielt DJ Bassinsky seinen eigenen Mix elektronischer Tanzmusik. Auftritte auf der seit 10 Jahren stattfindenden Partyreihe Tanzbude Elektra, machen Ihn zu einer festen Größe in der Region. Sein ungeschliffener Stil vereint u.a. Deep House, Electronic und Techno, wodurch er eine vielseitige und fesselnde Klanglandschaft erschafft. Enjoy!
Dario, der ältere der beiden Brüder, war es, der in den späten Neunzigern erstmals den Weg in die florierende Münchner Szene der elektronischen Tanzmusik fand. Er war ein großer Fan von Hip Hop und Dub, als er in die Neonlichter der allgegenwärtigen Goa-Partys stolperte, die in vielen Clubs veranstaltet wurden. Sein erster Plattenspieler war ein Geschenk seiner Eltern im Alter von fünfzehn Jahren und er fand sich schnell auf der anderen Seite der Tanzfläche wieder. Im Jahr 2006 besuchte sein jüngerer Bruder Marco, der ebenfalls ein begeisterter Anhänger von Hip-Hop und Reggae und gleichzeitig ein leidenschaftlicher Skateboarder war, einen von Darios Auftritten und verliebte sich in den einzigartigen Vibe der Techno- und House-Partys. Im Jahr 2007 gründeten sie mit einigen langjährigen Freunden das Label Ilian Tape, um eine Plattform für ihre eigenen Produktionen zu schaffen, und 2012 begannen sie, ihre berüchtigten B2B-Sets zu spielen. Neben der Fokussierung auf Ilian Tape haben sie Platten auf namhaften Labels wie Tresor oder 50 Weapons veröffentlicht.