Mit diesem Special-Offer Ticket habt ihr Zugang zu allen drei Vorstellungen im Rabbit Hole Theater vom 10. bis zum 12. Januar:
Böhmer 2 - Die Welt wartet nicht - 10. Januar, 20 Uhr
Das Erdbeben in Chili - 11. Januar, 19 Uhr
Geschlossene Gesellschaft - 12. Januar, 20 Uhr
Böhmer 2 - Die Welt wartet nicht
Die Botschaft der Liebe erreicht nur wenige Menschen. Kein Wunder, sind die Konzerte des schrunzigen Böhmer nur sehr schlecht besucht. Manager-Legende Ezechiel Pankrist, Außerirdischer, glaubt dennoch an seinen Schützling und hat von den geringen Ticket-Einnahmen des letzten Jahrzehnts eine Zeitmaschine gebaut. Und so begeben sich Böhmer und Kompositions-Genie Danny Diamond auf eine Reise durch die Epochen. Sie wollen aus der Vergangenheit lernen und die Trends der Moderne erschnüffeln. Nach Begegnungen mit mittel-alterlichen Troubadouren, ultra-künstlichen Intelligenzen und ganz viel Dummheit fühlen sie sich bereit in die Zukunft zurückzukehren. Und stellen mit Erschrecken fest: Die Welt wartet nicht.
Ein Theater-Konzert mit Böhmer, Danny Diamond & Ezechiel Pankrist
Das Erdbeben in Chili
Heimlicher Sex im Klostergarten, eine Geburt an Fronleichnam und eine Naturkatastrophe, die absurderweise alle glücklich macht – Kleists Text ist voll von Ambivalenzen, Gegensätzen, Paradoxien und scheinbar Unauflösbarem. Die Naturkatastrophe des Erdbebens ist für ihn ein Katalysator des Glücks und der Erkenntnis. Archaisch erzählt Kleist davon, dass das wirklich bedrohliche Beben in uns Menschen stattfindet. Daraus entstehen bei ihm nicht wieder rückgängig zu machende Spiralen der Gewalt, der Liebe und der Unterwerfung unter Autoritäten.
Vergangenheit trifft auf Zukunft – scheinbar ohne die Möglichkeit einer sich Zeit lassenden Gegenwart – Liebe trifft auf Wut, scheinbar ohne Offenbarung im Verstand – immer wieder im rituellen Tausch der Verführung, die zur sozialen Kontrolle wird.
Ruben Sabel und Christian Freund erwecken Kleists Novelle im Rabbit Hole zum spielerischen Leben, frei nach dem Kleistschen Grundverständnis:
„Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein, da es doch keine Stütze hat? Es steht, antwortete ich, weil alle Steine aufeinmal einstürzen wollen – u. ich zog aus diesem Gedanken einen unbeschreiblich erquickenden Trost, der mir bis zu dem entscheidenden Augenblicke immer mit der Hoffnung zur Seite stand, daß auch ich mich halten würde, wenn Alles mich sinken läßt.“
Regie, Bühne, Licht: Christian Freund / Spiel, Kostüm: Ruben Sabel / Musik: Paul Brauner
Geschlossene Gesellschaft
Studierende der Ruhr-Universität Bochum zeigen Jean-Paul Sartres Geschlossene Gesellschaft
Ganz allein über das eigene Leben nachdenken. Wohin führt das überhaupt? Die Jahre rekapitulieren. Warum kam es so, wie es jetzt ist? Doch die Einsamkeit und Stille rundherum verlöschen bald. Es rauscht, dröhnt und quatscht die Ohren voll. Können sie denn nicht still sein? Das ist wirklich die Hölle. Und niemand ist aus Versehen hier.
Die Frage ist doch: Warum wurden gerade diese drei zusammengesteckt?
Sie kennen sich nicht, haben keine Gemeinsamkeiten, aber trotzdem muss es doch eine Verbindung geben...ohne Ruhe, ohne Pause, ohne Spiegelbild vereint und einsam. Für immer? Was bleibt nach dem Tod? Eine Erinnerung, eine bekannte Melodie, eine Schuld? Es gibt kein Zurück und kein Ausradieren mehr. Der Mensch macht sich zu dem, was er ist. Oder ist der Mensch nicht vielmehr das, was er nicht gemacht hat?
Zwischen der Erkenntnis ihrer eigenen Existenz ergründen die Protagonist:innen in Jean-Paul Sartres Geschlossene Gesellschaft mal lügend, mal wahrhaftig, mal böse, mal wirklich gut ihr Dasein und warum sie dort sind, wo das Schicksal oder der Zufall sie hingebracht hat. Was wiegt ein Menschenleben und wer sind wir wirklich?
Strich für Strich illustrieren sich die Lebensgeschichten der Protagonist:innen, bis sie schließlich das Spiel durchschauen: "Die Hölle, das sind die Anderen."
Spiel: Tanja Kiewsky, Gianluca Hille, Isabell Weiss, Emrys Perera, Leon Gleser
Regie: Lina Kempchen