Der seelisch zerrissene Roderick Usher steht als letzter Zweig eines degenerierten Adelsgeschlechts im Mittelpunkt dieser düsteren Erzählung von Edgar Allan Poe. Die Geschichte ist zunächst ein Dialog zwischen Roderick Usher und dem Erzähler William, der seinen Freund in bedenklich geistesabwesenden Zustand in seinem dämonischen Haus vorfindet. Auch Rodericks Zwillingsschwester bewohnt dieses ansonsten verlassene Haus. Doch für William gleicht ihre Anwesenheit einer gespenstischen Vermutung – erst recht, als Roderick sie für verstorben erklärt. So scheint dieses gewaltige, dämonische Haus eine bösartige Übermacht über die Seelen zu haben, die in ihm wohnen. Welche Familiengeschichte ist ihm eingeschrieben?
Philip Glass macht dieses mystisch-schwebende Stück Weltliteratur mit seiner atmosphärisch sich verdichtenden Musik zu einer fesselnden Oper. Seine Minimal Music, Tonschleifen in steter Wiederholung und rhythmischen Mustern, windet sich spannungsgeladen in die Gehörgänge.