Sonntags, 16–17 Uhr
In deutscher Sprache: 16. Februar / 23. Februar / 16. März / 13. April
In englischer Sprache: 2. März / 30. März / 27. April
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Treffpunkt am Counter
Anmeldung vor Ort. Teilnahme in Ausstellungsticket inbegriffen.
In Zusammenarbeit mit Museumsdienst Berlin.
Jeden Sonntag laden unsere Vermittler*innen Sie ein, sich tiefer mit einer Ausstellung aus unserem Programm auseinanderzusetzen.
Die recherchebasierte künstlerische Praxis von Sung Tieu (* 1987, VN) thematisiert die unauflöslichen Spannungen zwischen individuellen Lebensrealitäten und übergeordneten Mechanismen systemischer Regulierung. Dabei reflektiert sie insbesondere die deutsch-deutsche Geschichte kritisch. Ihr Werk, das sich zwischen Installation, Skulptur, Fotografie, Zeichnung, Text, Video und Klang bewegt, entlarvt die verborgenen strukturellen Logiken, die soziale Zugehörigkeit und politische Existenz definieren. Dabei dekonstruiert Tieu die Kategorien des Legalen und Illegalen, der Inklusion und der Exklusion
Mit ihrem Werkkomplex 1992, 2025 vertieft Tieu ihre fortlaufende Auseinandersetzung mit dem Anwerbeabkommen von 1980 zwischen der DDR und der Sozialistischen Republik Vietnam, welches die Migration von etwa 60.000 vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in den 1980er Jahren in die DDR zur Folge hatte. Während ihre bisherigen Ausstellungen vor allem die Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Arbeiter*innen bis zum Mauerfall 1989 beleuchteten, richtet sie in dieser Ausstellung den Fokus auf die weitreichenden Auswirkungen des Zusammenbruchs der DDR. Tieu analysiert wie die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche sowie die rassistischen Strukturen und Diskriminierungen jener Zeit die Identitäten, Rollenbilder und sozialen Netzwerke der vietnamesischen Gemeinschaft beeinflussten und bis heute prägen.
Preisinformation:
Anmeldung vor Ort. Teilnahme in Ausstellungsticket inbegriffen.