Johan Grimonprez, Belgien/F/NL, 2024, 150 Min., DCP, OmU
Mit Musik von Nina Simone, Dizzy Gillespie, Max Roach, Abbey Lincoln, Ornette Coleman, Louis Armstrong, John Coltrane, Archie Shepp, Miriam Makeba, Charles Mingus u.a.
In den 1960er Jahren erkämpfen viele afrikanische Staaten ihre Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten. Während die Sowjetunion und andere sozialistische Länder die Dekolonialisierung unterstützen, sehen die USA und ihre westlichen Verbündeten diese skeptisch. Ihr Interesse gilt vor allem den Bodenschätzen, über die sie die Kontrolle behalten möchten. Die USA versuchen sich unkonventionell und schicken Jazzgrößen wie Louis Armstrong und Nina Simone als Werbeträger*innen in afrikanische Staaten, um den Westen positiv darzustellen, während sich zeitgleich Figuren wie Malcolm X und andere Jazzkünstler wie etwa Max Roach mit der Unabhängigkeitsbewegung solidarisieren.
Meisterhaft ausschließlich aus Archivmaterial montiert, verwebt Regisseur Johan Grimonprez in dieser historischen Achterbahnfahrt auf beeindruckende Weise globale Machtstrukturen, antikoloniale Kämpfe und ganz viel Jazz.