Datum: 18. & 19. Dezember 2024
Uhrzeit: jeweils 19:30 Uhr
Ort: Barnes Crossing, Industriestraße 170, 50999 Köln-Rodenkirchen
Kartenpreis: ermäßigt 10 € | normal 15 €
Reservierungen: agnetha.jaunich@web.de oder Tickets an der Abendkasse
"Ein guter Mord, ein echter Mord, ein schöner Mord. So schön, als man ihn nur verlangen tun kann". Femizidale Plots wie Büchners Woyzek enden mit den Tränen des Täters. Diese und andere kanonisierte Erzählungen von Protagonisten, denen angesichts der tragischen Umstände nichts anderes übrigbleibt, als die Geliebte/Ehefrau/Tochter/Frau zu töten, beeinflussen unsere Vorstellungen von sogenannten „Beziehungstaten“, die sich jeden dritten Tag real in deutschen Haushalten abspielen und romantisieren somit Morde aus niederen Beweggründen: Eifersucht, Machtmissbrauch, mangelnde Impulskontrolle und toxische Männlichkeit. In der Performance "Sirens cunt be silenced" stellen Jaunich und Escribano der jungen, schönen Toten ein souveränes Pendant zur Seite. Aus dem Wasser lassen sie nicht Ophelia, sondern ihre männermordenden Schwestern im Geiste, die gefürchteten Sirenen steigen. Im geschickten Spiel mit bekannten Narrativen schaffen es die beiden Tänzerinnen, diese neu zu interpretieren, zu überschreiben, umzukehren und sich die Deutungshoheit zurückzuerobern. Denn sie wissen: es gibt keinen schönen Mord.
Performance: Agnetha Jaunich und Sara Escribano Maenza
Musikproduktion: Jasmina de Boer
Szenografie: Ariella Karatolou
Dramaturgische Beratung: Julia Blando
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Kulturamt Bochum, dem Kulturamt Bielefeld, dem Kulturamt Köln und der Sparkasse Bielefeld. Unterstützt durch die Tanzresidenz 2024 im Quartier am Hafen und durch das Koproduktionslabor Dortmund.
Preisinformation:
ermäßigt 10 € | normal 15 €