RICHARD WAGNER (1813-1883)
Siegfried-Idyll
Wesendonk-Lieder
Fassung für Sopran und Kammerensemble von Andreas N. Tarkmann
FELIX MENDELSSOHN (1809-1847)
Lieder ohne Worte
Fassung für Kammerorchester von Josef Piras
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
Goldberg-Variationen BWV 988 (Auszüge)
Bearbeitung für Kammerorchester von Józef Koffler
Warum spielt ein jüdisches Orchester Wagner? Daniel Grossmann beantwortet die Frage ganz klar: "Das ist einfach großartige Musik!" Ist das schon die Provokation? Vielleicht.
Neben Wagners Musik stehen Werke von Felix Mendelssohn und Johann Sebastian Bach auf dem Konzertprogramm: der eine "jüdischer Protestant", der andere wahrscheinlich seiner Zeit gemäß "Antijudaist", dessen große christliche Werke im Dritten Reich zu "Entjudungs"-Hymnen erklärt wurden. Eine spannende Gemengelage.
In einer Zeit, in der der politische Rechtsruck den Westen erfasst und "Cancel Culture" in der Kultur wahlweise herbeigeredet oder geleugnet wird, reicht die Unschuldsvermutung "l’art pour l’art" nicht mehr aus.
Wagner und sein Antisemitismus werden häufig thematisiert: wie kann man Wagner heute spielen und hören? Das JCOM möchte einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten und zum Nachdenken anregen.
Für Wagnerianer*innen und solche, die es werden wollen, für Wagner-Skeptiker*innen auf der Suche nach neuen Perspektiven, für Neugierige, die mitentscheiden möchten, welche Seite die Provokation erfährt: ein Konzert für jeden. Und: "einfach großartige Musik"?