Video-Performance von Marlene Helling
Im Rahmen der Themenreihe Focus on: Rohstoffe - Buried Secrets
Die Video-Performance POOLS von Marlene Helling verbindet den Hambacher Tagebau, das Tote Meer und das Lausitzer Braunkohlerevier. Drei Orte, an denen Extraktivismus und Tourismus aufeinander prallen: Wellness trifft auf Senklöcher, Bagger auf Aussichtsplattformen. Eine Reise durch die Widersprüche postindustrieller Landschaften im Anthropozän.
Diese Orte sind Löcher im Boden. Die Löcher werden zu Pools. Damit meint die Künstlerin den Hambacher Tagebau, das Tote Meer und das Lausitzer Braunkohlrevier - Orte, die reich an Rohstoffen und Mineralien sind. Im Hambacher Tagebau wird noch bis 2030 Braunkohle gefördert, im Toten Meer wird auf unbestimmte Zeit industriell Kalium, Brom, Magnesium und Jod abgebaut, im Lausitzer Braunkohlerevier soll noch bis 2038 Braunkohle gebaggert werden. Dann sollen diese von Menschen gemachten Löcher zu einer künstlichen Seenlandschaft werden.
Gemeinsam mit ihrem künstlerischen Team hat Marlene Helling eine 3-Kanal-Videoperformance entwickelt, die mit Hilfe einer Panoramaprojektion die Parallelität der drei Abbaugebiete aufzeigt: durch die touristische Nutzung werden sie zum zweiten Mal vom Menschen ausgebeutet. Die Performance von Marlene Heiling verbindet eine humorvolle Lecture-Performance mit choreographischen Kompositionen, die ihre Erfahrungen von Beklemmung und Entfremdung vor Ort sinnlich vermitteln.
Welche Auswirkungen hat die Erschließung und Nutzung dieser Landschaften durch den Menschen? Die drei Orte werden in POOLS künstlerisch auf ihre Besitzverhältnisse und ökologischen Bedingungen hin untersucht.
Marlene Helling (Künstlerische Leitung) ist Theatermacherin und Performerin. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Szenische Forschung in Bochum. Ihre Performances behandeln soziale, ökologische und feministische Themen. 2024/25 ist sie am Schauspielhaus Bochum zu sehen. Sie ist Stipendiatin der Kunststiftung NRW und leitet das Residenzprogramm im Kunsthaus Helleweg.
Sprache
Deutsch. Man kann dem Stück auch ohne Deutschkenntnisse folgen, da es viel Bewegung und Video ohne Sprache gibt.
Content Note
POOLS zeigt zerstörte Landschaften und es wird laute Musik gespielt.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, die Stadt Bochum, den AStA der Ruhr-Universität Bochum, die Gesellschaft der Freunde der Ruhr-Universität, den Masterstudiengang Szenische Forschung am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität und mit freundlicher Unterstützung im Rahmen des Residenzprogramms von HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste, Dresden