FOTO: © rubato

POLARISIERUNG UND EMPATHIE

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Was ist das Bild der Welt, wie und wohin wenden sich die Zeiten?

Nicht erst seit dem Februar 2022 vervielfacht sich die Zahl der Krisenfelder: Kriege in der Ukraine, im Sudan und im Nahen Osten, Inflation, Energiekrise, Haushaltskrise, Nahrungsmittelknappheit, Millionen zur Flucht Gezwungener, die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels mit Artensterben, Kälte- und Hitzewellen, Dürren, Waldbränden und Überschwemmungen.

 

Lebensgewissheiten und Sicherheiten haben sich massiv relativiert. Wie kann der Mensch, wie können Gesellschaften das aushalten, mit dieser Weltwahrnehmung umgehen?

In dieser komplexen und ungewissen Gemengelage repräsentieren für die Tanzcompagnie Rubato (Jutta Hell/Dieter Baumann) zwei Begriffe ganz unterschiedliche Umgangsweisen und Strategien, um die aktuelle Wirklichkeit zu verarbeiten: Polarisierung und Empathie.

 

Jutta Hell und Dieter Baumann haben in ihrem fast 40-jährigen künstlerischen Schaffen immer wieder gesellschaftliche Zustände und Entwicklungen aufgegriffen und analysiert und sie dann in choreografische Kompositionen übersetzt. In ihrer neuen Produktion POLARISIERUNG UND EMPATHIE zeigen sie, dass beide Phänomene nicht gegensätzlich sind, beide sowohl positive als auch negative Seiten haben. Polarisierung entfaltet eine negative Kraft, wenn sie dazu führt, dass kein Dialog, kein Diskurs mehr möglich ist. Polarisierung kann aber auch als kreatives Mittel dafür eingesetzt werden, eine offene Auseinandersetzung zu führen, um neue Lösungen zu finden. Empathie ist sehr wahrscheinlich eine natürliche Anlage des Menschen und bildet die Grundlage, auf der Wissen und Fühlen über sich selbst und andere erzeugt wird. Empathie kann aber auch auf jene projiziert werden, die aggressive, intolerante oder egoistische Ziele verfolgen.

Zugleich verdeutlichen beide Begriffe untrennbar Beziehungen zwischen Individuen und gesellschaftlichen Formationen und ihrer Zuordnung einer jeweils spezifischen Körperlichkeit, der Körper als Medium. POLARISIERUNG UND EMPATHIE arbeitet dafür mit einer kulturell diversen Tänzer*innengruppe, die eine Miniatur von Gesellschaft darstellt. Über den Körper, die Interaktion der Tänzer*innen, die Choreografie und über die Live-Musik entstehen Bilder, Atmosphären, Energien, in denen sowohl Polarisierung als auch Empathie als vielschichtige Spannungsfelder thematisiert werden, die Nützliches und Gefährliches in sich tragen, Utopisches und Rückwärtsgewandtes: ein ständiger Aushandlungsprozess auf der Suche nach Sinn, Orientierung, konkretem Verhalten und Tun in einer komplexen und krisenhaften Welt.

Location

Uferstudios Uferstr. 8/23 13357 Berlin

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