Wild und feminin – so beschreibt die britische Singer/Songwriterin Paris Paloma ihre Musik. Wem dies widersprüchlich vorkommt: das Rätsel wird gelüftet, sobald man ihren von Folk inspirierten Pop hört. Denn sobald Paloma eine Bühne betritt, ergibt alles plötzlich Sinn.
Die aus Derbyshire stammende Musikerin begann bereits mit 14 Jahren, eigene Songs zu schreiben. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre Musik – zunächst von ihr in Eigenregie geschrieben, aufgenommen und produziert, alles in ihrem Schlafzimmer.
Im Frühjahr 2023 teilte sie auf TikTok Ausschnitte ihres neuen Songs „Labour“ – den ersten, den sie in einem Tonstudio aufgenommen hatte. Was dann geschah, ist der Traum vieler Künstler*innen: der Song verbreitete sich international und ging unglaublich schnell viral.
Frauen aus aller Welt fühlten sich von dem Text, einer düsteren Beschreibung der physischen und emotionalen Arbeit von weiblichen Personen in patriarchalen Gesellschaften berührt. Die Verletzlichkeit der Lyrics in Verbindung mit der dramatischen Produktion machte „Labour“ zu einer Hymne für den Feminismus, den viele Frauen auf TikTok als Soundtrack für ihre eigenen Erfahrungen mit Sexismus nutzten. Nach der Veröffentlichung erreichte der Song über 100 Millionen Streams auf Spotify und stieg in die Charts von Großbritannien und den Vereinigten Staaten ein. Gleichzeitig spielte Paris Paloma ihre ersten eigenen Headline-Shows in UK und Frankreich, die innerhalb von Minuten ausverkauft waren. Und sie nutzte die kurzen Pausen ihres ersten hektischen Festivalsommers, um weiter an ihrem Debütalbum zu arbeiten. Dieses trägt den Namen „cacophany“ und wird Ende August dieses Jahres veröffentlicht. Stark inspiriert von griechischer Mythologie und Gothic-Literatur beschreibt das Album, wie ein Chaos aus Trauer, Liebe und Trauma langsam zu einer Kreation, zu Leben wird. Diese Erschaffung einer fiktionalen Welt, die von realen Erlebnissen und Strukturen inspiriert ist, zeigt sich auch ihn ihrer visuellen Ästhetik: finstere, dramatische Bilder paaren sich mit opulenter femininer Kleidung – und erwecken den Eindruck moderner Märchen.
Bevor „cacophany“ veröffentlicht wird, hat Paris Paloma noch einen ereignisreichen Sommer vor sich: nachdem sie als Supportact bei Maisie Peters‘ Welttournee zu sehen war, tritt sie bei vielen renommierten Festivals auf. Im Herbst wird dann ihre erste eigene Europatour folgen, bei der sie auch für drei Shows nach Deutschland kommen wird.