Das sagt der/die Veranstalter:in:
Auf eine intime und kontrastreiche Klangreise laden das Netherlands Radio Philharmonic Orchestra und der Netherlands Radio Choir gemeinsam mit Chefdirigentin Karina Canellakis ein. Das Programm führt durch den Zyklus des Lebens und die großen Fragen, die uns im Laufe unserer Existenz begegnen. Mit 22 Jahren komponierte sowohl Pierre Boulez seine Kantate „Le soleil des eaux“ als auch Boulez’ Lehrer Olivier Messiaen sein erstes Orchesterwerk „Les offrandes oubliées“. Metaphysisch malen die jungen Komponisten ihre neuen, bahnbrechenden Klangwelten – mal vorsichtig, mal gewaltig. Dem entgegen konkret und beinahe nostalgisch blickt Sergej Rachmaninow in seiner letzten Komposition auf sein Leben zurück: Triumphale Hochstimmung und bedrohliches Rumoren, tänzerische Leichtigkeit und sinfonische Schwermut – in den „Sinfonischen Tänzen“ versammelt Rachmaninow eine Vielfalt an Momenten, die ein Menschenleben zu bieten hat.
Ein musikalisches Triptychon bildet die 1930 komponierte sinfonische Meditation „Les offrandes oubliées“ von Olivier Messiaen. In der Partitur beschreibt ein vorangestelltes Gedicht des Komponisten die Themen der musikalischen Abschnitte: das Kreuz, die Sünde und die Eucharistie. Extreme beherrschen die gesamte Klangerfahrung. In maximaler Langsamkeit und völliger Schwebe steht der erste Teil – schmerzhaft und in tiefer Trauer. Es folgt ein in Strawinsky-Manier rhythmisiertes Höllenszenario, um von dort aus in die himmlische Erlösung der Zeit- und Schwerelosigkeit zurückzukehren.
Im März 2025 wäre der große französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez 100 Jahre alt geworden. In ausgewählten Konzerten des Musikfest Berlin steht seine Musik im Mittelpunkt des Programms. Dichtung und Musik begegnen sich in den Werken von Pierre Boulez, der in „Le soleil des eaux“ zwei Gedichte des französischen Schriftstellers René Char vertonte. Glasklar und fein eingestreut begleiten die Orchesterinstrumente die zeitweise völlig auf sich allein gestellte Sopranmelodie. Das Liebesgedicht einer Eidechse an einen Distelfinken, gesungen an einem Sommertag, geht jäh in einen vom Chor angeführten heftigen Energiestrom über – ein gewaltvoller Fluss reißt die intime Feinheit des Gesanges dahin.
Zu Ehren Pierre Boulez’ hat der niederländische Komponist Robin de Raaff, Schüler von George Benjamin, seine Kantate für Chor und Orchester „L’Azur“ geschrieben. Das gleichnamige Gedicht von Stéphane Mallarmé, ein Dichter, dem Boulez seine großangelegten Kantate „Pli selon pli“ widmete, bildet die Vorlage für dieses neue Werk. Zum Inhalt hat es die Gedanken eines Poeten, der mit seinem menschlichen Unvermögen hadert, die Schönheit des ewigen Azurs zu erfassen.
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