FOTO: © © Mats Bäcker

Musikfestival: Gringolts Quartet. Lily Francis - Alle Mozart-Streichquintette

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Auch im Pass buchbar (beinhaltet alle drei Konzerte).

„Nicht nur dem Liebhaber, auch dem Kenner ist es immer wieder rätselhaft, wie nichts anderes als eine zweite Bratsche eine neue Welt der Kammermusik für Streicher aufzutun vermag“, urteilte der Musikwissenschaftler Martin Geck über Mozarts Streichquintette. Als der 17-jährige Wolfgang Amadeus im Dezember 1773 im heimatlichen Salzburg mit KV 174 das erste dieser Werke schrieb, krönte es denn auch sogleich sein frühes Kammermusikschaffen. Mit dem 14 Jahre später entstandenen C-Dur-Quintett KV 515 brachte er dann sein bei weitem längstes viersätziges Instrumentalstück zu Papier. Es ist ein lichtes Werk, das zugleich auf den „Figaro“ zurück- und auf die „Jupiter“-Sinfonie vorausblickt.

Im April 1788 ließ Mozart in der Wiener Zeitung „drei neue Quintetten à 2 Violini, 2 Viola und Violoncello, schön und korrekt geschrieben“ anbieten. Darunter befand sich neben KV 515 und KV 516 mit KV 406 auch die von ihm für die fünfstimmige Streicherbesetzung umgearbeitete Bläserserenade KV 388. Bei dieser handelt es sich nicht – wie zu vermuten – um ein heiter-harmloses Werk, sondern um eine ambitionierte „Nachtmusique“ in vorwiegend ernstem, düsterem Tonfall. Gleiches trifft ebenfalls auf das g-Moll-Quintett zu, das darüber hinaus von heftigen Emotionen und Spannungen geprägt ist. Inniger, klagender, ergreifender hat Mozart nie geschrieben. Abschließend aber gibt es doch noch ein Happy End in Form eines spritzigen Schluss-Rondos.

Das D-Dur-Quintett KV 593 erklang erstmalig im Dezember 1790 bei einem Kammermusikabend in Mozarts Wiener Wohnung. Mit dabei war Joseph Haydn, der tags drauf seine erste London-Reise antrat. Es sollte die letzte Begegnung der beiden Freunde bleiben, denn Mozart hatte da nur noch ein Jahr zu leben. Die beiden späten Streichquintette – KV 614 entstand im April 1791 als sein letztes vollendetes Kammermusikwerk für Streicher – bilden auch mit Haydn-Anspielungen und melancholischen Anflügen eine Art Adieu. Zugleich aber enthalten sie eine spielfreudige Musik, die mit harmonischem und melodischem Reichtum, Kontrasten und ihrer ganzen Tiefgründigkeit in die Zukunft weist.

Notenschlüssel: Konzerteinführung mit Marcus Imbsweiler jeweils eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in der Aula der Alten Universität.

Preisinformation:

12-35 € regulär, 8 € Tickets für Studierende, Auszubildende und Schüler*innen an der Abendkasse ab 1 Stunde vor Konzertbeginn erhältlich.

Location

Aula der Alten Universität Grabengasse 1 69117 Heidelberg

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Heidelberg!