Musafiri
Von Reisenden und Gästen
Ausstellungs- und Forschungsprojekt
Das arabische Wort Musafir klingt mit einer erstaunlichen phonetischen Kohärenz in unterschiedlichen Sprachen und Kulturräumen an. Von Rumänisch über Türkisch, Farsi, Urdu, Hindi, Swahili, Kasachisch und Uigurisch umfasst das Gebiet seines Auftretens einen eindrucksvollen, weiten geografischen Raum. Während das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung und in den meisten dieser Sprachen den Reisenden bezeichnet, beschreibt es im Türkischen und Rumänischen den Gast, also die besondere Position des Hochwillkommenseins. Ganz besonders im Rumänischen schwingt in Musafir das Privileg des häuslichen Bereichs mit. Es ist ein Wort, das für diejenigen reserviert ist, die man im eigenen Heim empfängt. Die Ausstellung Musafiri: Von Reisenden und Gästen wurzelt in dem Bemühen, eine Welt zu ermöglichen, in der Reisende ankommen können und als Gäste empfangen werden. Sie folgt Welten, die von furchtlosen Reisenden, von in der Vergangenheit unfreiwillig verschleppten Individuen und Communitys sowie den immer dramatischeren Migrationsbewegungen im Hier und Jetzt. Die Ausstellung durchquert die Welten, die sich eröffnen, wenn man die Begrenzungen der gewohnten Umgebung verlässt, und sie verfolgt die vielen künstlerischen Begegnungen, die daraus hervorgegangen sind.
Musafiri: Von Reisenden und Gästen spricht aus der Position der Gegenwart und nimmt dabei die aktuellen Ausprägungen wesentlich älterer Spannungen in den Blick, die um die Frage kreisen, wer willkommen ist und wer nicht, wessen Perspektiven willkommen sind und wessen Perspektiven nicht willkommen sind und wer über diese Grenzbereiche entscheidet. Der öffentlich Diskurs und die Politik unserer Zeit (und dabei ist Deutschland eines der augenfälligsten Beispiele) ist in vielerlei Hinsicht von Ängsten geprägt, die aus der vermeintlichen Bedrohung der etablierten (und häufig hegemonialen) und in den jeweiligen lokalen Blickwinkeln verankerten Sichtweisen auf die Welt herrühren. Als solches ist die Ausstellung ein dringendes Plädoyer für die Anerkennung und Bekräftigung der polyphonen Welten all derer, die sich von den Orten ihrer Herkunft gelöst und auf den Weg gemacht haben.
Um an diesen Punkt zu gelangen, muss die Ausstellung einige Umwege nehmen (eine für viele Reisende vertraute Erfahrung), die allerdings eher durch die Zeit als durch geografische Räume verlaufen. Reisen und Suchen waren grundlegende Bestandteile der Vorstellungen von persönlicher Entwicklung, wie uns viele der lange überlieferten Geschichten und auch entsprechende Debatten auf dem Gebiet der Narratologie zeigen. Aber während der Aufbruch zu einer umherschweifenden Suche entscheidend für die Formung des Ichs sein kann, so kann dieser Aufbruch ebenso entscheidend für die Ausbildung eines kohärenten Weltbilds sein. Einer dieser Umwege führt über die lange Tradition der Vorstellung von einer Universalität, die außerhalb der Europäischen Aufklärung entwickelt wurde. Auf diesem Umweg wird erkennbar, wie solche Vorstellungen aus den Betrachtungsweisen von Menschen hervorgegangen sind, die ihre Herkunftswelten verlassen haben. Es wäre schwierig, den von Lourenço da Silva Mendonças 1684 im Vatikan gegen die Sklaverei vorgebrachten Fall bei einer solchen Erörterung nicht zu berücksichtigen. Als Prinz aus dem königlichen Haus von Ndongo (heute Angola) war er ein bemerkenswerter Reisender und Universalist. Die wirklich historisch zu nennende Dimension seines Falls liegt aber in den Argumenten, die Mendonça bei seinem Plädoyer vorbrachte. Seiner Argumentation lag eine Vorstellung von Rechten zugrunde, die allen Menschen zuteilwerden sollten, „Juden, Heiden oder Christen in jeder Region der Welt“ – ein Jahrhundert vor der Abolitionist*innenbewegung der Weißen, und den politischen Umbrüchen des späten 18. Jahrhunderts vorausgehend.Welchen Weg sollte man angesichts dieser Tatsache einschlagen, um Ideen infrage zu stellen werden, die zuvor der Europäischen Aufklärung zugerechnet wurden (darunter die berechtigterweise kritisierte Idee der ‚Menschenrechte‘, die gedeckt von einem US-amerikanischen Konsens häufig auf kriminelle Weise instrumentalisiert wurde) – wenn man doch weiß, dass diese Ideen zuerst von einem Prinzen aus Ndongo im Jahre 1684 geäußert wurden, als er für die gesamte Menschheit sprach?
Vor der Kulisse der globalen Geschichte beschäftigt sich Musafiri: Von Reisenden und Gästen mit regionalen Erzählungen. Viele der Arbeiten konzentrieren sich auf Individuen, die sich auf Weltreisen begeben oder Projekte realisiert haben, in denen sie enzyklopädisches Wissen aus unterschiedlichsten kulturellen Kontexten und Perspektiven versammeln. Die Ausstellung betrachtet Zeiten und Individuen, die vor den modernen kolonialen Epochen existierten oder außerhalb dieses Rahmens standen (so sehr sie auch durch eurozentrische Geschichtsschreibung, den liberalen Mythos des heroischen Individuums und die Ethik des Reisenden als einem Weltenfresser überschattet worden sind). Durch die Betrachtung der zuvor erwähnten prämodernen Universalitäten, stellt sich die Ausstellung der Herausforderung, ein Instrumentarium zu entwickeln, das der großen Mehrheit der anonym gebliebenen Reisenden, die durch ihre Mühe und Arbeit die Welt des globalen Kapitals aufgebaut und erhalten haben, historische Gerechtigkeit zukommen lässt. Diese Reisenden sind die Versklavten der Middle Passage und die Zwangsarbeiter*innen aus Indien, China und Indonesien, die in die Amerikas kamen und auch den Indischen und den Pazifischen Ozean durchquert haben. Diese Reisenden sind die Einwanderer der heutigen Zeit; nicht nur diejenigen, die noch immer in Richtung der imperialen Zentren wandern, sondern auch diejenigen, die auf Pfade gelangten, die durch veränderte Wirtschaftsgeografien entstanden sind; von Südasien in Richtung der Golfregion, von Südostasien nach Ostasien, aus den Ländern des afrikanischen Kontinents (und Südeuropas) nach Südafrika, von den Anden nach Brasilien und von Venezuela in Richtung der gesamten lateinamerikanischen Hemisphäre.
Viele Musafiri-Communitys wurden durch die Verbreitung miteinander geteilter popkultureller Referenzen gestärkt und noch enger untereinander verbunden. Die Ausstellung weist, neben einer Reihe von historischen Verbindungslinien, auf einige dieser Referenzen hin: von der derzeitigen Welle des K-Pop, die Musikgeschmack, Identität, Schönheitsideale oder Vorstellungen von race in Asien und anderen Kontinenten verändert, bis hin einer früheren Manifestation globaler Verflechtungen, wie sie sich um das Lambada-Fieber der 1990er gebildet haben, das seinerseits kulturellen und akustischen Universen auf dem Fuße folgte, die auf beiden Seiten des Black Atlantic geboren wurden und die Idee der globalen Popkultur grundlegend neu gestaltet haben. Die Ausstellung ist außerdem an anderen Räumen interessiert, um die herum sich diasporische Communitys gebildet haben, an gemeinschaftlichen Räumen der Identifikation – wo sich Reisende wie Gäste fühlen, und sei es nur untereinander – an den geografischen Räumen des Ankommens vieler Musafiri. Häufig verwoben mit, aber doch getrennt von den Räumen für Tourist*innen (diese anderen Reisenden der modernen Ära) sind das die Märkte, die Nagelstudios, die Haarsalons und Cafés – Räume, in denen Communitys gegenseitiger Unterstützung gedeihen und ihre eigenen Geschichten erzählen.
Kulturen und Ideen sind schon lange vor der Ausbreitung der Popkultur weit gereist und haben die Routen, auf denen sie kursierten, transformiert. Auch wenn die frühen Aufbrüche dem Verlangen nach Waren und Gütern entsprangen, waren Erkenntnisse, Überzeugungen und ästhetische Formen ihre steten Begleiter. Als ein Beispiel für diese Vorgänge können Textilien angesehen werden, die historische Ebenen, soziale Beziehungen und wirtschaftliche Strukturen miteinander verweben, wodurch ihrer Herstellung Wert verliehen und so die Nachfrage für ihre Produktion und Verbreitung befeuert wurde. Die plurikontinentale und häufig finstere Historie der Farben Indigo oder Karmin spiegeln diese Geschichte wie auch die ästhetischen, intellektuellen und spirituellen Systeme wider, die aus ihnen Objekte gemacht haben, deren Bedeutung man lesen und verstehen muss, die in Ehrfurcht oder mit Entzücken zu betrachten sind – all das, während sie die subjektiven und einzigartigen Stimmen ihrer Schöpfer*innen wiedergeben.
Es dürfte jedoch schwerfallen, die von den Religionen in Gang gesetzten Bewegungen und Ausbreitungen zu übertreffen. Im Rahmen von Glaubenssystemen sind auch die meisten Ideen von Universalismus entwickelt worden. Entsprechend folgen viele der in der Ausstellung berücksichtigten Reisenden den Routen, die auf religiöser Verwandtschaft beruhen und bedienen sich religiöser Sinnsysteme, um die Welt zu begreifen. In diesem Prozess haben viele von ihnen diese Systeme weiterentwickelt oder sie sogar hinter sich gelassen, nachdem sie unterwegs mit den realen Komplexitäten der Welt konfrontiert worden sind. Die in der Ausstellung gezeigten Werke spüren einigen dieser Themen nach, sie verweisen zum Beispiel auf die Fahrten von umherziehenden Sufi-Heiligen.
Musafiri: Von Reisenden und Gästen schafft Aufmerksamkeit für die Narrative, die unsichtbar auf der ‚Unterseite‘ der Globalisierung verschwinden; nämlich die Geschichten der Wanderarbeiter*innen – der anonymen Arbeitskräfte auf den Baustellen von Infrastrukturprojekten, der Transportarbeiter*innen und Leiharbeiter*innen, oder der ‚systemrelevanten Kräfte‘ (um eine Formulierung aus jüngsten Pandemiezeiten zu verwenden) –, die entweder in weit entfernten Städten ihrer eigenen Länder leben (so wie die zig Millionen Binnenwanderarbeiter*innen, die den ländlichen Raum in Richtung der chinesischen Metropolen verlassen) oder auf den neu entstandenen regionalen Migrationsachsen beziehungsweise entlang der etablierten historischen imperialen Routen unterwegs sind. Die Werke der Ausstellung geben zugleich den Erzählungen derjenigen Menschen eine Stimme, die den Fluss dieser Wanderbewegungen gewährleisten, wie etwa die philippinischen Arbeitsmigrant*innen, die unter den Besatzungen der Schiffe auf den Weltmeeren die größte Gruppe stellen. Schließlich zeichnet die Ausstellung die Reisen derer nach, die ihre Heimat durch brutale Zwangsrekrutierung oder aufgrund der Lebensumstände verlassen mussten, um an fernen Orten und unter fremder Flagge zu den Waffen zu greifen. Das umfasst die Millionen von Menschen, die für die Kolonialstaaten in den Weltkriegen gekämpft haben und reicht bis hin zu den Nepales*innen, die derzeit von Russland verpflichtet werden, um in der Ukraine zu kämpfen.
Aber die globale, kapitalistische Arbeitsverteilung, mit ihrer Ausbeutung „rassifizierter“ Körper und ihrem Netzwerk von Infrastrukturen, das die Bewegungen von Wanderarbeiter*innen antreibt und sie der globalen, kapitalistischen Produktions- und Handelsmaschinerie einverleibt, marginalisiert auch Individuen und Gruppen, deren Reisemöglichkeiten durch zahlreiche Arten von Grenzen massiv eingeschränkt werden. Auf dieser globalen Landkarte, die sich aus der Vorstellungskraft derer zusammensetzt, die den Steuermechanismen dieser Arbeitsflüsse unterworfen sind – gefangen zwischen endlosen Schichtdiensten, chronischer Arbeitslosigkeit oder dem häufig permanenten Zustand dazwischen – erscheint eine andere Welt, nach der diejenigen streben, die ihre Dörfer nie verlassen haben, deren Hände und Träume jedoch den globalen Handel am Laufen halten (eine Dynamik, die sich auch in Europa zeigt).
Diese Fragen führen schließlich zu der einen Frage, die vielleicht die wichtigste ist und viele der Suchbewegungen und Anstrengungen berührt. Nämlich, ob wir immer noch die Hoffnung hegen können, dass die Musafiri eines Tages irgendwo auf eine Welt treffen, in der die Macht der Gastgeber*innen, zu bestimmen, wer für immer ein Musafir bleiben muss, zerschlagen worden ist und nur noch der Chronik einer vergangenen Zeit angehört.
Mit Beiträgen von:
Ulf Aminde, Alibay Bapanov, Sonia E. Barrett, Aslı Çavuşoğlu, Musquiqui Chihying, Narcisa Chindoy, Julien Creuzet, Ena de Silva, Roy Dib, Bekhbaatar Enkhtur, Aboubakar Fofana, Simryn Gill, Monilola Olayemi Ilupeju, Hit Man Gurung and Sheelasha Rajbhandari, Yun-Fei Ji, Choy Ka Fai, Sachiko Koshikoku & Akinori Nakatani & Massao Okinaka & Yuji Tamaki (konzipiert und zusammengestellt von Yudi Rafael), Lawrence Lemaoana, Idas Losin, Ana Lupas, Gail Mabo, Maria Madeira, Mohammad Din Mohammad, Carlos ‘Marilyn’ Monroy, Diane Severin Nguyen, Haji Noor Din, Jimmy Ong, Anne Samat, Citra Sasmita, Joar Songcuya, Simon Soon, Nádia Taquary, Robel Temesgen, Ryan Villamael, Ocean Vuong, Madame Zo (Zoarinivo Razakaratrimo)
Musafiri
Of Travellers and Guests
Exhibition and Research Project
The Arabic word musafir resonates with stunning phonetic consistency across languages and within strikingly different cultural spaces, from Romanian to Turkish, Farsi, Urdu, Hindi, Swahili, Kazakh, and Uygur, among others, in a vast, uninterrupted geography. While the original meaning and in most of these languages the word denotes that of a ‘traveller’, in Turkish and Romanian it has come to designate a ‘guest’, a position that is special and most welcomed. In Romanian, in particular, musafir resonates with the privilege of the domestic realm, a word mostly reserved for those who are received into one’s home. The exhibition Musafiri: Of Travellers and Guests is thus rooted in efforts to make possible a world where travellers arrive and are received as guests. It follows worlds as they have been braided by intrepid travellers and unwillingly displaced individuals and communities in history, to the intensifying migratory movements of today. The exhibition traverses the worlds that open when one leaves the familiar confines of their corner of the world, and the many artistic conversations that are born on the cusps of these encounters.
Musafiri: Of Travellers and Guests speaks from the present moment, taking into account current manifestations of much older tensions around who is welcomed and who is not, which perspectives are welcomed and which are not, and who decides on these limits. Public conversations and contemporary politics in many contexts, with Germany among the starkest examples, have become increasingly filled with anxiety over perceived threats to established (and often hegemonic) ways of seeing the world from those respective local contexts. As such, the exhibition constitutes an urgent plea to acknowledge and assert the polyphonic worlds brought together by the experience of those who have moved past their points of origin.
To get there, the exhibition needs to make a few detours (an experience familiar to many travellers)—through time rather than geography. Journeys and quests have been fundamental in the imagination of personal becoming, as many enduring stories as well as debates in the field of narratology point out to. But while embarking on a wandering quest might be decisive for the composition of one’s sense of self, so it might also be for developing a coherent imagination of the world. One such detour is through the long tradition of imagining a universality developed outside the project of the European Enlightenment. This detour looks to how exactly this appeared through the perspectives of people who have left their worlds of origin. It would be difficult for such a conversation not to take into account one of the most significant historical moments in this regard, Lourenço da Silva Mendonça’s 1684 winning case against slavery presented at the Vatican. A prince from the royal house of Ndongo (in present-day Angola), he was a remarkable traveller and universalist. But the truly historic dimension of his case lies in the arguments formulated by Mendonça in his plea, which relied on a notion of rights shared by all human beings, ‘Jews, pagans, or Christians on every land in the world’—a century prior to the white abolitionist movement and predating the political upheavals of the late eighteenth century. With this knowledge established, what route should be taken in the questioning of notions previously attributed to the European Enlightenment, including the rightfully challenged notion of ‘human rights’, often criminally instrumentalized under the US-American consensus, knowing that it was first uttered by a prince from Ndongo in 1684, when he spoke on behalf of all humanity?
With macro histories ever present as a backdrop, Musafiri: Travellers and Guests primarily concerns itself with micro stories, with many works focusing on individuals who have embarked on travels across the world or realized projects that gather encyclopaedic knowledge from across cultural contexts and perspectives. The exhibition considers periods and individuals that predate or fall outside of modern colonial eras, overshadowed as they have been by Eurocentric historiography and the liberal myth of the heroic individual and the ethos of the traveller as a devourer of worlds. In considering the aforementioned examples of pre-modern universalities, the challenge of devising an apparatus able to do historic justice to the majority of anonymous travellers who, through their toil and labour, have built and sustain the world of global capital, is taken up. These travellers are the enslaved individuals of the Great Crossing, indentured labourers from India, China, Indonesia who went to the Americas, as well as the Indian and Pacific Oceans. These travellers are the migrants of today; not just those still moving towards imperial cores, but also those set on trajectories opened up by changing economic geographies, from South Asia towards the Gulf region, from South East Asia towards East Asia, from across the African continent (and Southern Europe) towards Southern Africa, from the Andes to Brazil, and from Venezuela towards the rest of Latin America.
Many communities of musafiri have been re-enforced and further bound together by the circulation of shared references of popular culture. Some of these references, in addition to several historical tracings, are pointed at in the exhibition: from the current moment of K-pop, which is remaking taste, identification, beauty standards, or ideas of race across Asia and other continents, to the earlier moment of global entanglements that formed around the lambada craze of the 1990s, which in turn came on the heels of the cultural and sonic universes born on both sides of the Black Atlantic that have fundamentally reshaped the very idea of global pop culture. The exhibition is further interested in other spaces around which diasporas have been built, in communal spaces of identification—where travellers can feel like guests, even if just to each other—in the geographies of arrival for many musafiri. Often intertwined with but separate from spaces designed for tourists (those other travellers of the modern era), these are markets, nail and hair salons, and cafes—spaces where communities of support flourish and self-narrate.
Long before popular culture spread, culture and ideas still travelled widely, transforming the very routes they circulated upon. If the first voyages followed the pull of desire for commodities, knowledge, beliefs, and aesthetics accompanied them. An example of these processes can be seen in textiles, which weave together historical layers, social relations, and economic structures that assigned value to their making and fuelled demand for their production and circulation. The pluricontinental and often dark histories of indigo or cochineal dyes, for example, reflect these histories as well as the aesthetic, intellectual, and spiritual systems that made them objects to be read and understood, to be received in awe or delight—all while reflecting the subjective and unique voice of their makers.
It would be difficult, however, to surpass the movements and circulations that have been facilitated by religion. It is also within these systems that most visions of universalism have been assembled. Consequently, many of the individual travellers featured in the exhibition followed the routes afforded by religious kinship, while borrowing their systems of making sense of the world. In the process, many of them have shaped them further or even left them behind, as a result of encountering the complexities of the world as it actually appeared to them along the way. Works in the exhibition trace several such themes, for example allusions to the journeys made by itinerant Sufi saints.
Musafiri: Of Travellers and Guests calls attention to those stories rendered invisible in the ‘underside’ of globalization, namely those of migrant workers—the anonymous builders of infrastructure, the logistics workers, and the ‘essential workers’ (to use recent pandemic verbiage), either in the far away cities of their own countries (such as the tens of millions of internal migrants who have left rural areas for the Chinese metropolises), in the newly developed regional axes of migration, or along the more historical imperial routes. The works in the exhibition similarly give voice to the stories of people who ensure these very flows, such as the Overseas Filipino Workers who form around a third of the total staff of the entire shipping world. Finally, the exhibition traces the journeys of those who have been forced, by sheer coercion or circumstances, to leave their homes and take up arms in faraway places under foreign flags, from the millions who fought for colonial empires in world wars, to the Nepalis currently engaged by Russia to fight in Ukraine.
But this global capitalist distribution of labour—with its exploitation of racialized bodies and networks of infrastructure that propel the movements of migrant labourers who are being integrated into its production machinery and trade—also excludes individuals and groups for whom borders of many kinds preclude journeys of many kinds. In this global map, drawn from the composite imagination of those under the management of flows of labour—who find themselves caught between endless shifts, chronic unemployment, or an often permanent state of in-between—there is another world aspired to by individuals who have never left their villages but have sustained the flow of global commerce through their hands and dreams (the dynamics of which are to be found in Europe as well).
Through all these questions, we might finally arrive at perhaps the most important one of all, which speaks of many quests and struggles, and that is whether we can still hope that the musafiri will one day, somewhere, encounter a world where the power of a host to decide who is a perpetual musafir is shattered and confined to a chronicle of times passed.
With contributions by:
Ulf Aminde, Alibay Bapanov, Sonia E. Barrett, Aslı Çavuşoğlu, Musquiqui Chihying, Narcisa Chindoy, Julien Creuzet, Ena de Silva, Roy Dib, Bekhbaatar Enkhtur, Aboubakar Fofana, Simryn Gill, Monilola Olayemi Ilupeju, Hit Man Gurung and Sheelasha Rajbhandari, Yun-Fei Ji, Choy Ka Fai, Sachiko Koshikoku & Akinori Nakatani & Massao Okinaka & Yuji Tamaki (conceived and assembled by Yudi Rafael), Lawrence Lemaoana, Idas Losin, Ana Lupas, Gail Mabo, Maria Madeira, Mohammad Din Mohammad, Carlos ‘Marilyn’ Monroy, Diane Severin Nguyen, Haji Noor Din, Jimmy Ong, Anne Samat, Citra Sasmita, Joar Songcuya, Simon Soon, Nádia Taquary, Robel Temesgen, Ryan Villamael, Ocean Vuong, Madame Zo (Zoarinivo Razakaratrimo)