Das sagt der/die Veranstalter:in:
Das MENA Prison Forum hat sich der Erforschung der Kultur des Gefängnisses in der MENA-Region verschrieben. Zum interdisziplinären, internationalen Netzwerk zählen ehemalige Häftlinge, Filmemacher*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. Gemeinsam mit medico international und dem HAU präsentieren die Organisator*innen Teile ihrer Arbeit im Rahmen einer Veranstaltungsreihe am HAU, die anstelle einer ursprünglich für den Dezember 2023 geplanten Konferenz stattfindet.In der zweiten Ausgabe der Reihe stellen die Macher*innen das “ISIS Prisons Museum” vor, das nach jahrelanger forensischer Arbeit kürzlich veröffentlicht wurde. Das virtuelle Museum dokumentiert mit Hilfe digitaler Technologien die Orte der ISIS Verbrechen. Es kombiniert digitales Online-Storytelling ehemaliger Gefangener mit Ausstellungen, um das öffentliche Bewusstsein für die Verbrechen von ISIS zu schärfen und Überlebenden beizustehen. Das anschließende Gespräch mit dem deutsche Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck (ECCHR) betrifft u.a. die US-amerikanische Besatzung, die auch ein Kapitel in der langen Geschichte von Folter und Menschenrechtsverletzungen in irakischen Gefängnissen bildet. Im Jahr 2006 erstattete Kaleck Anzeige beim Generalbundesanwalt gegen den damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und weitere hochrangige Pentagon-Führungskräfte. Der Vorwurf: Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen an den Gefangenen in Abu Ghraib. Das Gespräch wirft einen Blick zurück und fragt gleichzeitig nach der heutigen Bedeutung von Abu Ghraib.