„Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow“ – die Worte, mit denen Macbeth in William Shakespeares gleichnamigen Stück einen Abgesang auf die Welt formuliert, markieren den Ausgangspunkt für die Eröffnungsproduktion des International DANCE Festival München. In deaderthandead nimmt die US-amerikanische Choreografin Ligia Lewis den Shakespeare-Monolog zum Anlass, um über Prinzipien der Entfremdung und Wiederholung zu reflektieren. Die Ausweglosigkeit des Schicksals, von der Shakespeare schreibt, gewinnt bei Ligia Lewis eine politische Dimension.
Ligia Lewis versteht ihre choreografische Arbeit als Kritik am kanonischen Tänzer*innenkörper aus einer Schwarzer feministischen Perspektive. In deaderthandead präsentiert sie das Motiv der Tragödie als wiederkehrendes, bekanntes Phänomen im Leben von Schwarzen und nicht-weißen Menschen. Die Arbeit ist als Lamento strukturiert, ein Trauergesang in einer Endlosschleife, der sich langsam auflöst.
Die Performance wurde ursprünglich 2020 für das Hammer Museum in Los Angeles entwickelt. Ausgangspunkt war die Erforschung des Begriffs „Deadpan“. Der meint eine scheinbar emotionslose Haltung, die auf humorvolle Weise emotionale Distanz herstellt. Ligia Lewis versteht den Ausdruck wörtlich („totes Gesicht“) als eine Form der Bewegungslosigkeit, die sich narrativen Strukturen entzieht und verhindert, dass eine klassische Handlung entstehen kann. Die Musik der Performance wurde von Slausone Malone komponiert, der im Haus der Kunst bereits im Rahmen der TUNE-Reihe zu Gast war.
Preisinformation:
Ermäßigungen erhalten Studierende, Schüler*innen, Auszubildende, Arbeitslose, Senior*innen (ab 65) und Menschen mit Behinderung.