Wie prägen Religionen unser Verhältnis zur Natur? Ist der Satz aus dem Alten Testament „Macht euch die Erde untertan“ der Beginn eines großen Missverständnisses? Steht der Mensch tatsächlich außerhalb der Natur und soll über sie herrschen? Im 21. Jahrhundert klagt der Philosoph Byung-Chul Han: „Die Natur verliert jede Eigenständigkeit und Dignität. Sie wird zu einem Bestandteil, zu einem Anhängsel der menschlichen Geschichte herabgesetzt.“ In welcher Verantwortung sehen uns Bibel, Koran und andere heilige Schriften in Bezug auf die Bewahrung der Schöpfung? Seit Jahrtausenden verschieben wir die Grenzen, wollen nicht Opfer der Naturgewalten sein, sondern uns selbst ermächtigen und sie beherrschen. Aber wo ist die Grenze? Werden wir Opfer, gerade, wenn wir die Natur unterwerfen wollen? Wie positionieren sich in der Urgeschichte der Menschheit die Religionen hierzu? Wie beschreiben wir heute unsere Möglichkeiten und Grenzen?
Die Lange Nacht der Weltreligionen verbindet Diskussionsrunden, Musik, Performance und Lesungen mit dem Ensemble des Thalia Theaters aus den Bereichen Religionen, Philosophie, Wissenschaften und Literatur.
Mit der Meeresbiologin Prof. Antje Boetius, die gerade von einer Exkursion ins nicht mehr ewige Eis zurückgekehrt ist, dem Historiker und Autor Philipp Blom („Die Unterwerfung. Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur“), dem Ensemble des Thalia Theater u.v.a.; Moderation: Dr. Christiane Florin, Deutschlandfunk
4. Februar 2024, 18 Uhr, Thalia Theater
in deutscher Sprache
Dauer: ca. 3:30 Stunden (mit einer Pause)
In Kooperation mit der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg und dem Deutschlandfunk