Max Arsava und Jordan White kennen sich schon lange und finden, dass sie dafür recht wenig zusammen musiziert haben. Um das zu beheben, fahren sie durch die Bundesrepublik und holen in jeder Stadt neue und alte Freund*innen aus der improvisierten Musik zu sich. Ihre heterogenen Biographien aus elektroakustischer Musik, französischem Spektralismus, Post-Coltrane Free Jazz und scheppem Noise Rock fungieren als notwendigerweise verschlungene Koordinaten – was entstehen wird, findet man live heraus; dennoch hoffen die beiden, weder uninteressante Musik noch wirtschaftlichen Ruin zu generieren. Am 22. November spielen sie zusammen mit Hanna Schörken und Fabian Neubauer.
Jordan White
Der Gitarrist Jordan White wurde 1993 in Australien geboren und zog mit 18 Jahren zum Studium ans Victorian College of the Arts nach Melbourne. Dort lernte er bei Stephen Magnusson, Andrea Keller und Geoff Hughes und wurde Teil der Jazz- und Improvisationsmusikszene, spielte mit Ronny Ferella, Ren Walters, Miroslav Bukovsky und anderen. Er arbeitete auch mit Performance-Künstlern wie Tony Yap und Elnaz Sheshgelani und war Mitgründer von YoWo Music, einem Musikprogramm für Mädchen und Transgender-Jugendliche. Nach seinem Umzug nach Leipzig wurde White Teil der dortigen Jazzszene und absolvierte von 2017-2020 ein Masterstudium in Weimar; dort studierte er u.a. bei Frank Möbus. Während seiner sechs Jahre in Weimar wurde er zu einem führenden Akteur des Jazz in Thüringen, gründete das Festival „Come Closer“ und kuratierte über 100 Konzerte in der Other Music Academy. Jordan White leitet zusammen mit Olga Reznichenko das “White-Reznichenko Quintet” und arbeitet als Komponist und Sound Designer. Von 2021 bis 2023 war er Produktionsleiter des „Yiddish Summer Weimar“ und im Weimarer Ausländerbeirat aktiv. Seit Oktober 2023 lebt er in Köln, unterrichtet an Musikschulen in Köln und Krefeld und ist im Kuratorium des Musikfonds e.V. tätig.
Max Arsava
Max Arsava ist ein in Berlin lebender Pianist, Komponist und Improvisator. Neben seinem Hauptinstrument spielt er auch Synthesizer und andere elektroakustische Klangerzeuger und arbeitet mit Kassettenbändern, Kontaktmikrofonen, Objekten, sowie Loopern und Samplern. Er arbeitet hauptsächlich an den Schnittstellen von zeitgenössischer Musik, Free Jazz und elektroakustischer Musik mit einem starken Interesse an DIY-Kultur, freier Improvisation, Noise Rock und anderen Formen eines community-orientierten Experimentalismus. Er studierte Jazzklavier an der Hochschule für Musik Würzburg bei Bernhard Pichl und an der Hochschule für Musik Weimar bei Achim Kaufmann. Konzerte führten ihn nach Dänemark, Österreich, Luxemburg, Belgien, Frankreich, England und in die Vereinigten Staaten. 2018 gründete er das Trio werken mit der in Kopenhagen lebenden Sängerin Sarah Buchner und dem Düsseldorfer Klarinettisten Sebastian Langer, das sich einer improvisierten Kammermusik abseits stilistischer Hörerwartungen verschrieben hat; 2023 legte das Trio sein Debütalbum kollektive verkabelung vor. Seit 2022 arbeitet er mit dem Komponisten und Klangkünstler Jascha Hagen an der kybernetischen Erweiterung des präparierten Klaviers. Im selben Jahr wurde er Teil des Radiokunst-Kollektivs Rundfunkorchestra. Im November 2023 veröffentliche er sein Quintett-Debüt nowhere dense über das Berliner Label Aut Records.
Fabian Neubauer
Fabian Neubauer, geboren 1994, ist Multiinstrumentalist im Bereich der improvisierten und experimentellen Musik. Er greift auf eine eine Vielzahl von Instrumenten wie Klavier, Schlagzeug, Orgel, Wurlitzer E-Piano, E-Gitarre, E-Bass, diverse Flöten sowie No-Input Mixing Board zurück. Nach seinem Studium an der Folkwang Universität der Künste in Essen spielte er mit zahlreichen internationalen Musiker*innen und arbeitete an diversen Albumproduktionen. Neubauer bereiste im Rahmen internationaler Konzerttourneen Länder wie Italien, England, die Niederlande, Schweiz, Österreich, Dänemark und Polen. Derzeit lebt und arbeitet er in Wuppertal, Deutschland.