Er ist immer noch wütend, immer noch erzürnt über die mutwillige Zerstörung, die unkontrollierte Kapitalisten und reuelose Betrüger über die Wunder dieser Welt und die Güte der Menschen gebracht haben. Im März wird er auch wieder live in Berlin zu sehen sein!
„Die Rechten brennen ihre Bibliotheken nieder“, krächzt Cale ätzend aus dem Inneren eines statischen Sturms während ‚Company Commander‘, einem schwindelerregenden Herzstück aus verwirrenden Sequenzen, hektischen Rhythmen und sich überlagernden Drones. „Giving us the benefits and the doubt“. Solche Momente während des einstündigen und alles verschlingenden POPtical Illusion verstärken das Gefühl von MERCY, Cales viel gelobtem Album von 2023, das ebenso neugierig wie heftig war. Gäste wie Weyes Blood, Animal Collective und Sylvan Esso verstärkten dieses Gefühl, indem sie das Unbehagen und die Wut über die Generationsgrenzen hinweg verstärkten. Für sein erstes Soloalbum seit sieben Jahren hatte Cale eine Menge unangenehmer Nachrichten zu verarbeiten.
John Cale war schon immer ein Musiker der Zeit und trug dazu bei, titanische Verschiebungen in Klang und Kultur einzuleiten. Die bahnbrechenden Drones seiner Sun Blindness Music ebneten den Weg zu The Velvet Underground. Der wilde Rock von Fear und Slow Dazzle, ganz zu schweigen von seinen Produktionen mit Patti Smith und den Stooges, prägte ein halbes Jahrhundert lang Punk, Post-Punk und Art-Rock. Auf POPtical Illusion zeigt sich Cale einmal mehr als Musiker dieser Zeit.
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