JE T’AIME: Für diese wenigen Buchstaben leben manche, manche werden verrückt, aber vor allem sterben viele.
Lebe, bis du verrückt wirst, lebe, bis du stirbst – das ist das Credo des 2018 in den schwülen Kellern des Pariser Nachtlebens entsprungenen Cold-Wave-Trios. Während die klassischen Post-Punk- und New-Wave-Einflüsse offensichtlich vorhanden sind, ist der peitschende Regen, der auf diese drei Antihelden fällt, mit den blinkenden Farben der Neonlichter und ihrer künstlichen Wärme getönt. JE T’AIME wühlt deine Eingeweide ebenso auf wie deinen Hintern und bläst die Codes mit einem jubelnden, berührenden Knurren.
Nach einem selbstbetitelten Debütalbum, das 2019 bei Manic Depression und Icy Cold Records veröffentlicht wurde, arbeitete die Band 2022 am Diptychon PASSIVE/AGGRESSIVE und wählte Valentinstag und Allerseelen für die Veröffentlichung beider Teile. In den wenigen Jahren seines Bestehens hat JE T’AIME das Publikum auf Festival in ganz Europa gerockt. Wenn man nun ein paar französische Wörter lernen muss, könnte es genauso gut „JE T’AIME“ sein.
Im Jahr 2024 ist JE T’AIME sechs Jahre alt. Ihr neues Album, Useless Boy, ist ein expressionistischer Schrei, eine traurige Party, bei der der melancholische Nervenkitzel immer hinter illusorischen Annehmlichkeiten verborgen ist. Mehr denn je ist es eine Flucht in die Zukunft, eine Ablehnung der tristen Konventionen der realen Welt. JE T’AIME schließt sich in sein eigenes intimes Universum ein um der Konfrontation mit langweiliger, geschmackloser Normalität zu entgehen. Die Sorgen werden durch die alles verzehrende Energie eines Trios sublimiert.