Herbert Warmuth hat fünf Fenstern im MiK frische Farbe und neue Blickwinkel verpasst. Ausgangspunkt sind jeweils einzelne Medikamentenverpackungen. Der Frankfurter Künstler beschäftigt mit Möglichkeiten und Grenzen der Malerei.
Seit kurzem fesseln die sonst eher unscheinbaren weißen Laibungen der Rundbogenfenster im Erdgeschoss des Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg die Aufmerksamkeit der Besuchenden durch überraschende farbige Fassungen. Ein breiter orangefarbener Streifen, einmal rundherum geführt, eine tiefblau eingefärbte Grundfläche oder die schwarz getünchte Bogenwölbung in einem anderen Fenster - damit lenkt der Künstler Herbert Warmuth den Blick auf die Durchblicke nach außen und sorgt für eine überraschend veränderte Raumwahrnehmung. Manchmal erst beim zweiten Hinsehen fällt auf, dass die Farbgestaltung nicht zufällig gewählt ist.
Ausgangspunkt der Einfärbungen sind stets leere Medikamentenschachteln, die in fünf der Fenster zur Mainseite des Kulturspeichers hineingeklebt sind und deren Farbgestaltung in den Laibungen fortgeführt wird. Durch die Platzierung zwischen zwei Glasscheiben wirken die Installationen wie in einer Vitrine präsentiert; zugleich öffnet sich aber auch die Sicht nach außen – so tritt die Farbgestaltung in einen Dialog mit der Welt außerhalb des Museums.