Jede Mutter liebt ihr Kind. Oder? Was, wenn dieses Gefühl – das doch das natürlichste der Welt sein soll – sich einfach nicht einstellen will? Was bedeutet es, Mutterliebe nicht geben zu können – und nicht zu bekommen? Der Mythos vom angeborenen Mutterinstinkt ist zwar längst widerlegt. Bleibt aber wirkmächtig. In der Inszenierung BEI SCHLECHTWETTER BLEIBEN EIDECHSEN ZU HAUSE, die auf dem gleichnamigen, vielfach ausgezeichneten Roman von Nadine Kegele basiert, widmet sich das Label Fiege / Giese dem Tabu der bekennenden Reue, ein Kind in die Welt gesetzt zu haben. Hauptfigur Nora stellt sich im Zwiegespräch mit sich selbst der Frage, welche gesellschaftlichen Normen und Dogmen sie geprägt haben. Und ob es ein Entrinnen aus dieser Vorstellungswelt gibt. Das Stück lässt Gegenwart und Vergangenheit ineinanderfließen, überblendet Erinnerung und Wirklichkeit. Es geht um Gewalt und Aggression, die schon in der Kindheit eingepflanzt wurden. Und um den Wunsch nach Heilung.
Regie Mareike Fiege Spiel Sarah Giese, Franziska Sommerfeld Bühne & Video Maximilian Wigger Kostüm & Regieassistenz Lennart Aufenvenne Fotos Ute Friederike Schernau Romanvorlage Nadine Kegele Rechte Thomas Sessler Verlag Wien Förderer Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, LWL Kulturfonds Koproduktion Center for Literature, Theater im Pumpenhaus Münster