FOTO: © Markus Tretter

Mariele Neudecker | Nothing Ever Stays the Same

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Alles, was geschieht, ist ein Ereignis einer Kette von Ereignissen, jedes Zukunftsszenario ist das erdachte Ergebnis von etwas, das bereits passiert ist. Alles, was da war, wird wieder sein, bis vielleicht nichts mehr ist. Generation um Generation der Menschheit kommt und geht. Die Erde ist geblieben.  

Die im Rahmen des DC-Open stattfindenende Ausstellung ist eine Kombination aus Gemälden und Skulpturen, alleinstehend oder in einem genreübergreifenden und -hinterfragenden Sinne, inhaltlich und formal. Globale, ideelle und universelle Gesetzmäßigkeiten sind Teil der Untersuchungen, die sie uns in Form von verschobenen Landschaftsmalereien, felsengroßen, mit Öl bemalten Objekten auf dem Boden, einem mit Farbschichten ausgestalteten Modellschiff und Wassertanks mit (Schein-)Landschaften präsentiert und repräsentiert.

Mariele Neudecker beweist uns durch die Arbeiten in der Ausstellung „Nothing Ever Stays the Same“, dass alles miteinander verbunden ist, ein Kreislauf, in dem Grenzen verschwimmen, subtil oder direkt. Ein Kreislauf, in dem alles geht und wiederkehrt. Alles ist verbunden, und alles, was lebt und existiert ist den Naturgesetzen unterworfen. Wir sind den Gezeiten unterworfen, dem Wetter, der Vergänglichkeit. Auch wenn wir versuchen, erhaben über diese Gesetzmäßigkeiten zu sein, sind wir doch nur temporäre BewohnerInnen. Nichts bleibt, wie es ist – und doch kommt alles zurück. 

Mariele Neudecker führt uns in ihren Werken und Ausstellungen immersiv in Forschungsstationen, meist im ewigen Eis, und bildet uns dabei unsere Umwelt, unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und vielleicht auch unsere Zukunft ab. Dabei geht es auch immer um die Natur des Menschen.

Ist der Mensch sich seiner Vergänglichkeit und der seiner Umwelt bewusst, so versucht er auch umso mehr sich selbst zu verstehen, als auch die Welt, auf der er lebt. Das untergehende Schiff der Menschheit will betrachtet werden, der Mensch will erobern und besitzen. Will besitzen, was er nicht besitzen kann. Setzt imaginäre Grenzen, bestimmt Länder und rammt seine Fahnen in die Erde.

Und letztendlich ist doch jede Repräsentation eine Frage der Perspektive, eine Frage des Blickwinkels, und damit subjektiv, schlussendlich verfälscht. Dies beweist das wiederholt auftauchende Motiv von Karten in Neudeckers Werk, die sie sich aneignet und selbst mit eigenen Sujets und Symbolen bemalt, verformt, entfremdet, schlussendlich entlarvt.

Location

Thomas Rehbein Galerie Aachener Straße 5 50674 Köln