Vortrag und Lesung von und mit Ursula Zierlinger und Hans-Jürgen Lenhart
2025 jährt sich zum 50. Mal der Tod von Erich Kästner, dennoch ist er nicht totzukriegen. Die Verfilmungen seiner Bücher werden nach wie vor im Fernsehen gezeigt, und so ist er für die einen zum beständigen Klassiker der Kinderbuchliteratur geworden.
Für die anderen ist er ein politisch engagierter Satiriker gegenüber den Nationalsozialisten, dessen mahnende Stimme schon früh erklang. Selbst heute wirken manche seiner Texte wie Kommentare zum wiedererstarkten Neonazismus.
Jedoch rundet dies alles nicht sein Gesamtbild ab, das einen widersprüchlichen Menschen zeigt. Von den Nazis geächtet, schrieb er dennoch für die UFA-Drehbücher, nach dem Krieg war er einerseits prominenter Pazifist, andererseits zunehmend resignativ. Er wurde durch die Verfilmungen seiner Bücher zwar immer bekannter, gleichzeitig sank seine Produktivität deutlich.
Kindern schrieb er im Unterschied zu den Erwachsenen in seinen Büchern den besseren Menschenverstand zu, als Vater selbst hatte er ein Kind allerdings außerhalb seiner langjährigen Beziehung. Auch in seiner Stellung zu Frauen war er widersprüchlich. Einerseits konnte man ihn als Muttersöhnchen betrachten, andererseits war er ein Frauenheld, zeitlebens nie verheiratet.
Ursula Zierlinger, renommierte Germanistin aus Hanau, und der Frankfurter Schriftsteller Hans-Jürgen Lenhart wollen hinter das Image eines der weltweit bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts blicken, verbunden mit vielen Texten, die zu den unterschiedlichen Aspekten seiner Persönlichkeit und seines Schaffens passen.
Eintritt (Abendkasse): 8 € / Mit Kulturpass Frankfurt 1 €