Im Anschluss Filmgespräch mit den Regisseurinnen Jana Matthes und Andrea Schramm
Ort: Ballhaus Prinzenallee (https://www.ballhausprinzenallee.de/)
Einlass: 19:00 Uhr
Der Eintritt ist frei und es gibt kostenloses Popcorn.
Yaar ist ein junger jüdischer Berliner, der davon träumt, Gamedesigner zu werden. Mit dem Judentum verbindet er nichts als Opfer, die sich zur Schlachtbank führen ließen. Seinem Vater wirft er vor, am Holocaust zu leiden, den er nicht einmal selbst erlebt hat. Aus Rebellion will Yaar ein Computerspiel entwickeln: „Shoah. Als Gott schlief.“ In dem von ihm kreierten Deutschland um 1940 können Juden sich wehren, Nazis menschlich handeln. Yaars Vater ist schockiert.
In seinen Freunden Sarah und Marcel findet er Mitstreiter für die Entwicklung seines Computerspiels. Yaar macht seine Oma Rina zum Vorbild für die junge Jüdin im Spiel. Ihr Gegenspieler, ein SS-Offizier, ist von einem realen Vorfahren von Marcel inspiriert. Die drei sind sich einig: die alten Rollenzuschreibungen von Tätern und Opfern stehen ihnen im Weg, und die Vergangenheit soll endlich vorbei sein! Sie reisen zusammen in Rinas Geburtsort Krakau, wo Yaar ein furchtbares Familiengeheimnis aufdeckt.
Aus Spiel wird Ernst. Die drei Freunde erkennen, was die Ereignisse der Vergangenheit mit ihnen selbst zu tun haben – als Enkel der damaligen Opfer und Täter. Eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte beginnt, die auch die Beziehung zwischen Vater und Sohn verändert.
ENDLICH TACHELES zeigt, wie sich das Trauma der Überlebenden bis in die dritte Generation frisst und stellt eine hochaktuelle Frage aus der Sicht eines 21-jährigen: Was hat der Holocaust heute noch mit mir zu tun?
D 2021, Buch und Regie: Andrea Schramm & Jana Matthes, Sprache: Deutsch, FSK 12, RFF Filmverleih
Jana Matthes und Andrea Schramm arbeiten als Regisseurinnen und Produzentinnen für arte, 3sat, ARD und ZDF. Nach Ihrem Studium der Fernsehjournalistik in Leipzig und der Dokumentarfilmregie in Potsdam-Babelsberg gründeten sie gemeinsam SCHRAMM MATTHES FILM. In starken persönlichen Geschichten bilden sie komplexe gesellschaftspolitische Entwicklungen ab. Ihre Filme wurden auf internationalen Festivals gezeigt und gewannen diverse Preise, u.a. den Deutschen Fernsehpreis und den Discovery Channel Award.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes "Made in Soldiner" (https://www.madeinsoldiner.de/) im Auftrag des Quartiersmanagements Soldiner Straße statt. Durchgeführt wird die Veranstaltung von georg+georg in Kooperation mit dem Ballhaus Prinzenallee.