„Vielleicht sind das die Dschinns. Die Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder nicht, aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen.“ Vier Geschwister reisen von Deutschland aus zur Beerdigung ihres Vaters in die Türkei. Nicht zusammen, sondern jede*r für sich. Grundverschieden sind sie schon lange in dieser Familie, vielleicht auch schon immer. Zumindest haben sie alle eine andere Richtung in ihren Leben eingeschlagen, unterschiedliche Haltungen, Wünsche und Ängste. Durch die Reise werden ihre Vergangenheiten, ihre Kindheit und Jugend aufsteigen und der Weg zu ihren Identitäten sichtbar.
„Dschinns“ handelt davon, wie es ist, den eigenen Vater und die Verbindung zur eigenen Herkunft zu verlieren. Auf der Bühne im JES wird eine Gruppe junger Menschen aus Stuttgart spielen und mit „Dschinns“ in einen Raum des Erinnerns, Trauerns und Empowerns einladen. Die eigenen postmigrantischen Realitäten sollen Teil der Inszenierung werden. Dafür arbeiten wir zum zweiten Mal zusammen mit Yeşim Nela Keim Schaub (Regie bei „Warum das Kind in der Polenta kocht“).
Aufführungsrechte: Fatma Aydemir, Dschinns © 2022 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
Bühnenfassung von Yeşim Nela Keim Schaub, Alina Tammaro und Ensemble