FOTO: © Autor des Gewinnertextes: Armin Wühle ©Maria Weiser

DRAMATIKPREIS FÜR POLITIK UND MENSCHENRECHTE - PREISVERLEIHUNG UND LESUNG (TRIGGER THEATERFESTIVAL)

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Preisträger: Armin Wühle

Lesung des Gewinnertextes „Rue d’Armenie“ mit Schauspielenden des Staatstheaters Nürnberg.

120 min

 

mit: Aydın Aydın, Janning Kahnert, Stephanie Leue, Matthias Luckey

Einrichtung: Malika Scheller

Der Dramatikpreis für Politik und Menschenrechte wird zum zweiten Mal vom Theaterfestival TRIGGER vergeben.

Die fünfköpfige Jury hat sich aus 62 Einsendungen einstimmig für Wühles Text „Rue d’Armenie“ entschieden.

Aus der Jurybegründung:

„Trotz einer Vielzahl an formalen Herangehensweisen fiel als erstes ein im Vergleich zu 2022 deutlicher Anstieg an gesellschaftlichen und ökologischen Dystopien auf. Die Frage danach, wie es mit uns als Menschheit weitergehen kann, scheint das Theater nun mit Wucht zu erreichen. Und viele der eingereichten Texte waren eine ernsthafte Auseinandersetzung wert. Doch einer der eingereichten Texte zeichnete sich vor allen anderen dadurch aus, dass ihn jedes Jurymitglied nach der Lektüre auf der persönlichen „Shortlist“ hatte. (…) „Rue d´Armenie“ ist Aufarbeitung, gegenwärtige Bestandsaufnahme und Warnung in einem.

Eine Alptraumstadt wird in einer starken Sprache gezeichnet. Es geht um die Kunst des Überlebens und die Macht des Stärkeren, dunkle Gefühle, Mitgefühl und Solidarität. Hochaktuell, klug und ohne Antworten oder Fingerzeig thematisiert der Text Diskriminierung, Armut, Klassismus und die Fragen nach Formen des Widerstands und der Solidarität. Die zufällige Begegnung der Figuren, die Überschneidung der verschiedenen Erfahrungen zeigen einerseits, wie sich Unterdrückung ausdifferenziert und gleichzeitig, wie brutal sie eben gleichmachend doch auf alle wirkt. Verstärkt durch den formalen Zugriff, der von Vereinzelung zu Zusammensein zu Metaebene wechselt. 

Dass im Text nicht nur die Dystopie beschrieben wird, sondern die Frage danach, wie wir uns in diesen herausfordernden Zeiten verbünden könnten und Mitgefühl und Zusammensein zum Klingen kommen, hat die Jury restlos überzeugt. Sie gratuliert Armin Wühle und wünscht „Rue d’Armenie“ unzählige Aufführungen an vielen Orten.“

Vita Armin Wühle

Armin Wühle wurde 1991 geboren und verfasst Prosa, Essays und Theaterstücke. Für seinen Debütroman recherchierte er in Bosnien und im Libanon – „Getriebene“ erschien 2021 im S. Marix Verlag (Verlagshaus Römerweg). Für den Roman erhielt er das Franz-Edelmaier-Stipendium für Literatur und Menschenrechte. 

Er war Finalist des 25. Open Mike, sein Theaterstück „Die Ungetrösteten“ wurde 2021 am Theater Kosmos Bregenz uraufgeführt. 2022 gewann er den Essay-Preis des Stadtkulturnetzwerks Bayern zum Thema Kulturarbeit im Klimawandel. 2023 wurde er Stadtschreiber von Goslar (Harz) und initiierte dort verschiedene Projekte zum Thema Nature Writing. 2024 trat er ein Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin an. 

Aktuell arbeitet er an seinem zweiten Roman. 

Mehr hier: www.arminwuehle.com

Im Anschluss: Preisverleihung und Gespräch mit Armin Wühle.

Der Preis ist mit 3000€ dotiert.

Location

Z-Bau Frankenstraße 200 90461 Nürnberg

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