In Vodka Veritas
Freiheit ist schön. Herkunft und Geld ist aber noch viel, viel schöner!
Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit. In der klassischen Theologie gelten diese Charaktereigenschaften immer noch als Todsünden. Gut, die Kirche hat als moralische Instanz seit längerem ausgedient.
Also warum dann nicht alle 7 Laster innerhalb eines Abends ausleben?
Bloß wie geht das?
Wie kriegen zwei erwachsene, recht weltoffene, liberale, aus der bürgerlichen Mitte stammende Geschwister es hin, ein so pietätloses Verhalten an den Tag zu legen? Es ist eigentlich ganz einfach. Man vererbt ihnen ein Haus.
Man vererbt ihnen ein großes wunderbares Haus, in dem sie beide aufgewachsen sind. Dann lässt man sie allein mit diesem Haus. Wartet, bis die letzten Gäste der Beerdigung gegangen sind und das Haus vollkommen still ist.
Gut, da ist das mäßigende Bild des Wassers am Ende des Grundstücks. Kaltes Wasser, in dem ihr Vater sein Leben beendet hat. Nur wirken diese Dinge nicht besonders lange nach. Außerdem ist noch reichlich Vodka im Haus und wer will es den beiden Schwestern übel nehmen, dass sie das ein oder andere Glas auf ihren Vater trinken. Außerdem wärmt der Vodka so schön und macht es einfacher, sich einander zu offenbaren.
Und da wären wir: 7 Todsünden in weniger als zwei Stunden. Zugegeben: die Wollust scheint eher der einen Schwester zu liegen, dafür aber der anderen um so mehr die Völlerei.
Haben Sie geerbt?
Wissen Sie, was ein Verfügungsunterlassungsvermächtnis ist?
Nein? Seien Sie froh!
eine J.A.C.K. Produktion
Musik: Jonas Landerschier
Kamera: Meika Dresenkamp
Mit Jonas Landerschier, Arne Nielsen und Catrin Striebeck