„Eine ganz junge Dichterin der Großstadt ist diese Mascha Kaléko, die in ihrer Mischung von Sentiment und Zynismus auf Heine hinweist. Diese Art kommt in der modernen deutschen Dichtung nicht allzuoft vor.“ Als diese Zeilen von Hermann Hesse 1936 in einer Exilzeitschrift erscheinen, haben die Nationalsozialisten längst ein Berufsverbot über die Dichterin verhängt. Anfang der 30er-Jahre hatte sie in Berlin Furore gemacht, erst in Zeitungen und auf Lesebühnen, dann mit dem Band „Das lyrische Stenogrammheft“. Doch Kalékos „paar leuchtende Jahre“ enden schnell: 1938 gelingt ihr die Flucht in die USA. Über 17 Jahre sollen vergehen, ehe sie wieder deutschen Boden betritt. Im Heine-Jahr 1956 schreibt sie das Gedicht „Deutschland, ein Kindermärchen“, in dem sie Heine feiert, aber auch skeptisch auf die Nachkriegsgesellschaft blickt.
Anlässlich des Internationalen Frauentags und des 50. Todestags von Mascha Kaléko zeichnen die Schauspielerin Christiane Lemm und der Journalist Olaf Cless in Gedichten und Prosatexten ein Porträt der Dichterin. Grundlage bildet die neue, von Daniel Kehlmann bei dtv herausgegebene Auswahl „Ich tat die Augen auf und sah das Helle“.
Preisinformation:
ermäßigt 4 €