Tanz-Uraufführung von Eyal Dadon und Andonis Foniadakis
Mit Musik von Franz Schubert (Fassung Gustav Mahler), John Adams und Gil Yaacov Nemet
Der Tod und das Mädchen | The Death and the Maiden | Ο θάνατος και το κορίτσι
von Andonis Foniadakis
und
Shuv | שוב | Ewigkeit
von Eyal Dadon
Mit dem Staatsorchester Kassel
Im berühmten Andante seines d-Moll-Streichquartetts komponiert Schubert nach dem Text von Matthias Claudius einen eisig eintretenden Tod und zeichnet ihn mit düsteren Mollakkorden – doch dieser Tod entpuppt sich auch als Freund, als Erlöser und rückt das Werk in ein Spannungsfeld zwischen Leben und Tod, Jugendlichkeit und Vergänglichkeit, und liefert trotz bestürzender Todesnähe final Seelenbalsam. Im Doppeltanzabend Der Tod und das Mädchen, des Griechen Andonis Foniadakis und des aus Israel stammenden Eyal Dadon, ist der Tod nicht das Ende im endlichen Zyklus des Lebens, sondern ein Teil des unaufhörlichen Tanzes, der das Leben immer wieder neu entstehen lässt. Ein gelingendes Leben ist die Bereitschaft zum „Loslassen können“, zum „Zurücklassen können“, zum Abschied nehmen – dahinter verbirgt sich, als Inschrift am Tempel von Delphi formuliert: „Erkenne dich selbst“, als die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Der Tod und das Mädchen handelt vielleicht nur am Rande von der Welt nach dem Tod, sehr wohl aber von den letzten Dingen und unserem Umgang damit – der Mensch als Reisender, als homo viator, ein Weg-Geher, ein Pilger auf seinem Weg an ein fernes Ziel. Leben heißt Wandel und Wandern: Seelenwanderung und Seelenreise.
„Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht, zu strafen:
Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen.“
Matthias Claudius
Tänzer:innen und Co-Creators Der Tod und das Mädchen: Anna Gorokhova / Anna Vandorpe, Myles L. Hunter, Terra Kell (Gast) / Kiley Dolaway, Kesi Rose Olley Dorey, Tse-Wei Wu / Lino Eckenstein, James Potter / Alessio Marchini
Tänzer:innen und Co-Creators Shuv: Shafiki Sseggayi, Klil Ela Rotshtain, Matthias Vaucher, Selene Martello, Sophie Borney, Ekaterina Cheporova / Ann Barak, Daniel Gur / Stavros Alexandros Papadakis