FOTO: © Unsplash: stefano stacchini

Der Komet

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Dora W. folgt ihrem Freund Anfang der 1930er Jahre aus Schlesien nach Dresden. Er ist Geselle am Dresdner Schlachthof, und die einstige Ziegenhüterin und Gärtnereigehilfin erlebt mit ihm in der barocken Kunst- und Kulturstadt ihre „goldenen Jahre“, wie sie berichtet. Der Alltag ist von harter Arbeit, früher Elternschaft, aber auch von der Freude geprägt, den bäuerlichen Verhältnissen entkommen zu sein. Doch Nationalsozialismus und Krieg vereinnahmen das Leben der jungen Familie mehr und mehr, bevor die Stadt am 13. Februar 1945 im Flammeninferno untergeht und einstürzende Häuser und Prunkbauten „Schuldige und Unschuldige“ unter sich begraben.

Büchner-Preisträger Durs Grünbein verwebt die Geschichte seiner Großmutter mit einem beeindruckenden Dresden-Porträt und einer Sozialstudie der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland.

Das künstlerische Team um Tilmann Köhler sieht in der Grundsituation des Buches – die Erzählung des Alltags einer jungen Frau im Nationalsozialismus aus der Perspektive des nachgeborenen Enkels – einen Ansatzpunkt für die Umsetzung des Stoffes auf der Bühne. Aus Anekdoten, Betrachtungen, Fotos, Briefen, Familiengeheimnissen wird das Leben vorheriger Generationen rekonstruiert und Erfahrungen nachgespürt, die bis ins Heute reichen. Die assoziative Inszenierung macht Vergangenheit greifbar und öffnet den Raum für eigene Erinnerungen und aktuelle Fragen nach Krieg und Frieden, Vergangenheitsbewältigung und gegenwärtigen gesellschaftlichen Ängsten und Hoffnungen.

Location

Staatsschauspiel Dresden Theaterstraße 2 01067 Dresden

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