FOTO: © Ning Shi via Unsplash

Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf

Das sagt der/die Veranstalter:in:

von Bodo Kirchhoff
Aufführungsrechte bei S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a. M.

Ist der gute alte Striptease tot? Und hat sich sein Publikum auch gleich in Staub aufgelöst, vor das Internet verkrochen? Oder ist er nur für die gestorben, die sich ausziehen sollen? Dann existiert er noch, und an Entblößungswünschen ist unsere Zeit ja nicht arm; nur wie kommt das eine zum anderen?
Durch Sprache, was sonst – der Ansager einer Stripteasenummer betritt die Bühne. Er verspricht den letzten klassischen Strip auf deutschem Boden: Andrea (oder auch Andreas?) werde am Ende nur noch ein rotes Bändchen tragen, wodurch eine unwiderrufliche Aufforderung an das Publikum ergeht, sich dieses Bändchen als entfernt vorzustellen, und das nicht nur für den Augenblick, sondern für alle Zukunft, was man als Tortur nicht unterschätzen sollte.
Aber Andrea (oder Andreas) scheint sich zu verspäten, und dem Ansager bleiben nur Sätze wie der mit dem Bändchen; er muss weiter und weiter reden und die Hoffnung verbreiten, dass Andrea (oder Andreas) noch kommt, obwohl der Mensch, um den es in Kirchhoffs Monolog geht, doch von Anfang an da ist – vielleicht zu angezogen, um sichtbar zu sein, vielleicht aber auch zu nackt …

KREATIVTEAM:

Text: Bodo Kirchhoff
Regie und Ausstattung: Daniel Fischer
Technik: Michael Kleinjohann

 

MIT:

Angelo Enghausen-Micaela

Location

GREND Kulturzentrum Westfalenstraße 311 45276 Essen

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