Im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund
Eintritt frei, keine Anmeldung
Rampokan – Ein Comic über Identität, Kolonialismus und persönliche Suche
1946. Die Niederlande versuchen nach dem Zweiten Weltkrieg, die Kontrolle über ihre ehemalige Kolonie Indonesien wiederzuerlangen. Doch die Welt hat sich verändert, und mit ihr die Beziehungen zwischen Kolonialmacht und Kolonie. Der Einsatz der kolonialen Berufsarmee reicht nicht aus – ein Kontingent von Wehrpflichtigen wird entsandt, um gegen die sogenannten „Terroristen“ zu kämpfen.
Inmitten dieser Wirren steht Johan Knevel. Er meldet sich freiwillig, nicht aus Pflichtbewusstsein, sondern aus einer tiefen, persönlichen Motivation. Johan will wissen, was aus seinem indonesischen Kindermädchen geworden ist – der Frau, die für ihn einst wie eine Mutter war. Doch das Indonesien seiner Kindheit, das Paradies seiner Erinnerungen, existiert nicht mehr. Die Realität des Krieges, die Gräuel der Kolonialherrschaft und die Suche nach seiner Identität überschatten seine Reise.
Rampokan ist mehr als ein Comic. Es ist eine visuelle und erzählerische Reflexion über Kolonialismus, persönliche Verluste und die Frage, was Heimat bedeutet. Der Autor, Peter Van Dongen, schöpft aus seiner eigenen Familiengeschichte – als Sohn eines niederländischen Vaters und einer indonesischen Mutter. In seiner klaren, detailreichen Linie verschmelzen die Konflikte zweier Welten.
Moderation: Klaus Schikowski