Auf fast der gesamten Fläche den 3. Obergeschosses präsentiert das MdbK aktuell den neuen Bilderkosmos #2 - und damit einen seiner wichtigsten Kunstschätze: die Malerei und Plastik des 20. und 21. Jahrhunderts.
Der neue Bilderkosmos zeigt u.a. weniger bekannte und lange nicht mehr ausgestellte Werke aus dem Magazin des MdbK, zum Beispiel von Sabine Lessig oder Willi Sitte, sowie Neuerwerbungen und Schenkungen von Gemälden des 20. und 21. Jahrhunderts. In der Klassischen Moderne werden mit Werken von Eduard Einschlag und Abraham Jaskiel zwei jüdische Künstler der 1920er Jahre aus Leipzig im Umfeld ihrer expressionistischen Kolleg*innen gewürdigt. Erstmals wird auch eine Arbeit des äthiopischen Künstlers Getachew Yossef Hagoss gezeigt, der von 1981 bis 1986 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) studierte.
Das MdbK ist mit der hiesigen Kunstentwicklung, insbesondere mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst, eng verwoben. Dieses Alleinstellungsmerkmal schlägt sich deutlich im Aufbau der Sammlung des Museums nieder. Der Fokus lag und liegt auf den aus Leipzig hervorgehenden Kunstströmungen, die durch Ausstellungsprojekte oder durch gezielte Ankäufe kontinuierlich unterstützt wurden und werden. Diese Ausrichtung kulminierte vor allem in der Erwerbungspolitik im Zeitraum 1949 bis 1989. Die Kunst aus der DDR hatte spätestens mit der Gründung der Malereiklasse durch Bernhard Heisig 1961 an der Kunsthochschule ihr qualitatives Kraftzentrum in Leipzig, von wo es unter dem Begriff der "Leipziger Schule" schnell internationale Anerkennung fand. Dieser für die Stadtidentität so ungemeine wichtige Sammlungsbestand hat mit knapp 1.000 von insgesamt 4.000 Gemälden den stärksten Anteil im MdbK.