Was bleibt, wenn nichts bleibt? Was bedeutet es, ein Gebäude abzureißen – für die Stadt, für die Menschen, für unsere Kultur?
In dem Kurs ‚Ausstellungarchitektur‘ an der Hochschule Düsseldorf erproben 30 Studierende der Architektur und Innenarchitektur die Verantwortung ihrer zukünftigen Tätigkeiten und wachsenden Fachexpertise: Sie begeben sich auf die Suche nach den Hintergründen von Architektur, konkreter von der Architektur, die bereits da ist, dem abrissgefährdeten Gebäudebestand.
„Ein Schandfleck“, „marode“, oder „zukunftsfähig“ und „nachhaltig“. Wer entscheidet das? Wann ist ein Gebäude historisch, wann ist es einfach nur alt? Welche Gebäude repräsentieren die Kölner Geschichte und was wird aus Erinnerungen, wenn die Orte ihrer Entstehung verschwinden? Welche Verantwortung trägt die Gesellschaft im Umgang mit Gebäuden, wozu verpflichtet Eigentum und wie handelt man ‚richtig‘? Was, wenn Argumente wie ‚Wohnungsnot‘ oder ‚Bildung‘ zur Gewohnheit werden? Und welche Wirkung haben diese Veränderungen auf unser Stadtbild? Zwischen Bauvorschriften, Gutachten und Politik stehen Fragen der Nachhaltigkeit, der Ästhetik und nicht zuletzt der persönlichen Wahrnehmung: Was ist erhaltenswert oder wann ist ein Gebäude „hässlich genug“ für den Abriss?
In der brutalistischen Kirche St. Gertrud in Köln können die Studierenden vom 08. Bis 16. März 2025 ihre Ideen und Gedanken aus einem Semester als eigens entwickelte Ausstellung eine Woche lang mit der Öffentlichkeit teilen.
In Kleingruppen erarbeiten die Studierenden Objekte, Installationen, Aktionen, die mit ihrer räumlichen Übersetzung die Besucher:innen in die komplexe Welt der Abrissentscheidungen einführen - eine Thematik, die die gesellschaftlichen Probleme von Ressourcenknappheit, Flächenverbrauch, ungleicher Verteilung, Co2-Emissionen und Klimawandel, aber auch Identifikation, (persönlichem) Wert, Manipulation, Geschmack und Historie behandelt.
Ich lade Sie herzlich ein, den Auftakt bei der Vernissage am 08. März um 18 Uhr mit uns zu feiern. Detailliert, kritisch und mit Raum für Emotionen – „seien Sie Teil einer nachhaltigen Zukunft“ und tauchen Sie ein in die Widersprüche unserer Abrissgesellschaft. Denn: „Wat fott es, es fott“ – oder?