Olga Shparaga im Gespräch mit Marina Naprushkina, Kateryna Mishchenko und Antonina Stebur

In the organizer's words:
Bei den Massenprotesten in Belarus im Jahr 2020 spielten solidarische Praktiken eine entscheidende Rolle. Sie erlaubten es unterschiedlichen Personen und Gruppen, sowohl für ihre eigene als auch für eine gemeinsame sozial-politische Emanzipation zu kämpfen. Dabei ging es nicht nur darum, sich gegen die vom politischen Regime ausgehende Gewalt zu schützen und zu widersetzen, sondern auch darum, über fürsorgliche Kommunikationswege und Ansätze des gemeinsamen Handelns eine gesellschaftliche Alternative zu demonstrieren.Die zentralen Protagonist*innen dieser Protestbewegung waren und sind Frauen. Ihre sozialen Infrastrukturen in Beruf, Nachbarschaft und anderen Gemeinschaften ermöglichten die gegenseitige Unterstützung, den Austausch von Informationen und Ressourcen sowie die Einbeziehung neuer Teilnehmer*innen in die Proteste. Seit der Niederschlagung der Proteste und der Verschärfung der Repressionen in Belarus ist Fürsorge auch zur treibenden Kraft des “fragilen Widerstands” der politischen Gefangenen geworden, die einander in den Gefängnissen und Strafkolonien sowohl psychologisch als auch rechtlich unterstützen. Ebenso haben sich solidarische Praktiken als ein unverzichtbares Element für die Resilienz der ukrainischen Gesellschaft angesichts des Krieges gezeigt. Die Philosophin Olga Shparaga spricht im Rahmen von “Every Day” mit der Künstlerin und Aktivistin Marina Naprushkina, der Autorin Kateryna Mishchenko und der Kuratorin Antonina Stebur über feministische Utopien, anti-autoritäre Resilienz und Praktiken fürsorglicher Solidarität: Wie können sie im Widerstand gegen politische Unterdrückung und Krieg lokal und transnational nutzbar werden und dabei auch den inklusiven Charakter demokratischer Prozesse verstärken?

Location

HAU - Hebbel am Ufer Stresemannstr. 29 10963 Berlin

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