In the organizer's words:
“Dancing Plague” ist eine Bearbeitung des weltberühmten Open-World-Computerspiels “Grand Theft Auto V”, das in einer fiktiven Stadt, die an Los Angeles angelehnt ist, spielt und eine Gruppe von Gangstern ins Zentrum stellt. In der von 2girls1comp produzierten Videoarbeit wird die traditionell geschlechtsspezifische Choreografie des Spiels untergraben, indem alle männlichen NPCs (“non-playable-characters” sind wörtlich “nicht spielbare Charakter”, also Figuren, die vom Computer gesteuert werden und nicht von einer*m menschlichen Spieler*in) gezwungen werden, fieberhaft zu tanzen. Diese Intervention wirft ein Schlaglicht auf die geschlechtsspezifischen Vorurteile und Darstellungen, die die Animationen in “Grand Theft Auto V” präsentieren: die Tanzbewegungen sind in erster Linie für weibliche Darstellerinnen konzipiert, die oft als Sexarbeiterinnen objektiviert werden. Dadurch, dass diese Choreografien auf männliche Charaktere übertragen werden, unterbricht “Dancing Plague” die starren Geschlechterbinaritäten, die im Spiel kodiert sind, und entwirft eine visuelle Sprache, in der Männlichkeit sowohl befreit als auch in Frage gestellt wird.Der Soundtrack der französisch-tunesischen Musikerin Azu Tiwaline, bekannt für ihre Verbindung von zeitgenössischer elektronischer Musik mit subsaharischen Trance-Traditionen, intensiviert die immersive Erfahrung der Arbeit. Die Klangkulisse vertieft zudem die Kritik an geschlechtsspezifischen Vorurteilen in digitalen Räumen und unterstreicht die Themen Ritual, Trance und Befreiung.