In the organizer's words:
Falk Richters neuestes Stück für das Ensemble der Schaubühne wagt sich an eine Bestandsaufnahme der Gegenwart in fragmentierten Szenen, Varianten und Möglichkeiten von Wirklichkeit. Schon der Schauplatz ist ungewiss: Ist das alles hier ein seltsamer Albtraum? Befinden wir uns an einem Filmset, und wenn ja, welches merkwürdige Drehbuch wird hier verfilmt? Sehen wir Figuren in einem therapeutischen Rollenspiel? Ein Game? Oder sollte das alles am Ende vielleicht doch die Wirklichkeit sein? Etwas ist faul in diesem »bad kingdom« der Gegenwart.
Seine Bewohnerinnen und Bewohner sind verunsicherte Menschen in einer großen Stadt. Sie fragen sich, wie sie umgehen sollen mit dem Gefühl, inmitten einander sich immer schneller überlagernder Krisen allmählich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Gibt es Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt? Wo sind alternative Realitäten, reale Utopien oder einfach nur Orte, an denen ein Rückzug aus dem ständigen Gefühl der Überforderung möglich ist?
Sie suchen nach Wegen aus ihrer Einsamkeit oder schrecken zurück vor zu viel Nähe. Sie fragen sich, wie sie in den Beziehungen, die sie führen oder gerne führen würden, den Geistern der Vergangenheit entkommen können, den Familienkonstellationen und den Ehen ihrer Eltern, die Spuren hinterlassen haben in ihrem Denken und Fühlen. Sie arbeiten sich ab an all dem emotionalen und materiellen Erbe, das ihnen die Generation vor ihnen vermacht hat.
Falk Richter wurde 1969 in Hamburg geboren und arbeitete viele Jahre lang als Autor und Regisseur an der Schaubühne. Seitdem inszenierte er an zahlreichen deutschsprachigen und internationalen Theatern und wurde 2018 für seine Inszenierung »Am Königsweg« zum Regisseur des Jahres (Theater heute) gewählt. Seit der Spielzeit 2023/24 arbeitet er wieder regelmäßig an der Schaubühne.