Eines der eindrucksvollsten Werke des französischen Komponisten Olivier Messiaen entstand 1940/41, während seiner Kriegsgefangenschaft in einem Arbeitslager bei Görlitz: »Quatuor pour la fin du Temps« (Quartett für das Ende der Zeit) – eine musikalische Meditation über die Apokalypse des Johannes in acht Sätzen. Die Besetzung ergab sich aus den im Lager verfügbaren Kräften und Instrumenten: eine Klarinette, eine Geige, ein Cello und ein von Messiaen selbst gespieltes defektes Klavier. Die Uraufführung erfolgte im Januar 1941 in der Theaterbaracke des Lagers. »Niemals sonst hat man mir mit solcher Aufmerksamkeit und solchem Verständnis zugehört wie damals«, erinnerte sich Messiaen Jahrzehnte später an den denkwürdigen Abend. Das 2. Klangbilderkonzert findet in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Lübeck statt und ist Teil eines vielfältigen Begleitprogramms zu der Inszenierung von Mieczysław Weinbergs »Die Passagierin« am Theater Lübeck, einer Oper, die sich mit dem Zivilisationsbruch Auschwitz beschäftigt.