Haiyti

Das sagt der/die Künstler:in:

Ihre Stimme ist leicht kratzig, mal flüstert sie, mal kreischt sie einem fast die Kopfhörer von den Ohren. Dazu lange Haare, Schmuck im Gesicht oder Riesenboots: Die Erscheinung von Haiyti ist spacey - jedenfalls so lange sie die Rolle “Haiyti” annimmt.

Haiyti ist ein flippiger Teenie, die Musikerin wächst in Hamburg Langenhorn auf, später in St. Pauli, treibt sich rum, sprayt und freestylt.

Dass Haiyti auch einen Hang zur Musik entwickelt, wundert eigentlich nicht - ihre Mutter ist Musiklehrerin und ihr Vater war auch lange Zeit im Musikgeschäft tätig: unter dem Namen Vitale war er Teil der NDW-Szene mit Songs wie “Gefühl ohne Ende”.

Haiyti beginnt ein Kunststudium, doch fokussiert sich irgendwann mehr auf Musik. Sie tritt jedoch nicht gleich als Haiyti in Erscheinung, sondern tritt unter den Pseudonymen Miami, Robbery und Ovadoze auf.

Haiyti fliegt lange etwas unter dem Radar in der Szene, alle, die sie hören, feiern sie, Kritiken sind fast ausnahmslos begeistert - doch startet die Rapperin kommerziell vorerst nicht durch.

“Sie nennen mich Coco Chanel” - Haiyti = “künstlerisch wertvoll”

Die Hamburger Rapperin aus dem Untergrund verkörpert den Gangster-Mythos, sie macht “Gangster-Pop”. Sie gehört wie sie selbst sagt zu den künstlerisch-wertvollen Rapper:innen im Gegensatz zu dem “Modus-Minus” des Mainstreams. Haiyti ärgert sich, aber bleibt gelassen: “Ich würde meinen, ich hatte immer die besten Songs”.

“Haiyti will Hollywood, hat es aber nicht." Haiyti will Kohle, Ruhm - Weltherrschaft. Diese message verkauft sie ironisch, kitschig & dramatisch. Die Rapperin spielt und inszeniert sich mit exzentrischen Outfits: wechselnde Haar(farben), Designerklamotten und Klunker. Zuhause im Cloud-Rap mit Einflüssen aus dem Dirty South Rap: Hayiti ist Trap-Queen.

Das sehen auch ihre Rapkolleg:innen so und wollen mit Haiyti gemeinsame Sache machen: LGoony, Money Boy, Kitschkrieg, Trettmann, Joey Bargeld und viele mehr.
Ihre Auftritte sprechen auch für sich. Haiyti ist wiederkehrender Line-up-Bestandteil auf dem Splash!, bei Rock am Ring und Juicy Beats auf der Bühne - um nur eine Handvoll zu nennen. Denn trotz ihrem Selbstbewusstsein, wie sie in ihrem letztem Album "kings sagen king" feststellt: echte König:innen ernennen sich nicht selbst. Damit spielt sie auf eine Rap-Line aus früherer Zeit an, die sie jedoch nicht mehr ganz zurückverfolgen kann.  

Immer wieder kommt auch ihre konzeptionelle, auch visuell künstlerische Seite Seite durch: Ihr Video zum Protz-Song "Coco Chanel" shootet Haiyti in derselben Villa auf Ibiza in der der ehemalige österreichischen Vizekanzlers für einen Skandal gesorgt hatte und nutzt das Weltgeschehen für ihre Zwecke.
Sie bezeichnet sich selbst auch als “Albumkampangen”-Mensch, und legt Wert auf Details: Haiyti bastelt gerne Font im selben Stil vom Nose Grill.

Marketing-Profi ist sie nicht, aber so bleibt sie eines:

Haiyti hat “Aszendent Trapstar” = unberechenbar

Haiyti hat einen Output wie keine Zweite und bereits ihr 10. Solo-Album releast. In den Jahren 2020 und 2021 hat sie sogar zwei Alben pro Jahr veröffentlicht: 2020 “Sui Sui” & “influencer” und 2021 “MIESES LEBEN” & “SPEED DATE”.

Wenn sie in Interviews gefragt, ist sie ehrlich, “Ich setz auf Quantität” und haut Songs raus „schnell, (nach-)lässig, intuitiv“ (Musikexpress, 2019).

Independent sein befürwortet die Künstlerin allerdings nicht und feiert schließlich ihr Major-Debüt bei Universal mit dem Album Montenegro Zero, was man besonders bei ihr in Sachen hochwertige Videoproduktion feststellen kann. 

Musikalisch behält sie sich aber ihre Offenheit. Haiyti switcht zwischen den Genres, da gibt es Schlagzeilen wie “Haiyti macht Hyperpop” oder auf ihrem neusten Album “kings sagen king” Reggae- und Dancehall-Einflüsse in Kollabo mit Jan Delay, Trettmann und jamaikanischen Künstler:innen. Switch hin oder her - Haiyti bleibt unverkennbar Haiyti, egal in welchem Genre.

Wer weiß was noch kommt, Haiyti spielt in ihren Gedanken mit allen möglichen Ideen, ob ein neues Album oder eine Eigene Parfum-Marke fertig wird die Künstlerin wohl lange nicht sein.

Häufige Fragen zu Haiyit

1. Wer ist Haiyti?

Hayitis bürgerliche Name ist Ronja Zschoche, ihr Alter wollte Haiyti länger geheimhalten, mittlerweile ist bekannt, dass sie im Jahr 1993 geboren wurde.
Die Musikerin ist nun seit knapp zehn Jahren im Geschäft. 

2. Woher kommt Haiyti?

Die Rapperin ist gebürtige Hamburgerin, mittlerweile lebt und wirkt sie in ihrer Wahlheimat Berlin seit 7 Jahren (2017), worauf auch die vielen Berlinreferenzen in ihren Texten schließen lassen.

Im Sommer ist die Rapperin doch häufig in Kroatien zu finden, dort wohnt nämlich ihre Familie väterlicherseits.

3. Welche Songs von Haiyti sollte ich mir unbedingt anhören?

• Wolken: In gleich zwei Versionen, den gibt es als Solo aus dem Album “MIESES LEBEN” als auch als Feature mit Casper und zählt wohl zu einer von Haiytis bekanntesten Songs. Die beiden rappen über eine Beziehung am Abgrund - “was immer wir tun verdammt, du bist mein Untergang”. Herausstechen Haiytis sehr eingängigen Zeilen “Wolken sind tiefgelegt, ich will dich wiedersehen / mich tröstet der Nieselregen, was für ein mieses Leben” mit überzogenem Kitsch und dramatischen Riffs.
   
• La La Land: Auch hier finden wir klassische Raplines “Für dich würd’ ich auf die Gangster schießen, pah, pau, pau / Wenn es sein muss, stürme ich für dich in eine Bank” - über die Haiyti sich lustig macht? Man weiß es nicht genau. Was wir hören, ist hier allerdings ein poppigerer Sound. Das La La Land was Haiyti besingt gibt es übrigens nicht nur vertont, sondern auch als Video: Ein lila Monster marschiert durch eine computerspielähnliche (Wüsten-)Landschaften mit Pommes-Sträuchern und durchsichtigen Gebäuden.
   
• 100.000 Fans: Der Song startet mit einem Sound den die Millenials+ alle noch kennen: Eine hängende CD. Ein Trapphone - jeder Anruf ist ein Money-Call (Anspielung auf Money Boy?), Dancehall-Rhythmen, ganz viel “Bling Bling Bling”, Haiyti ist sich sicher, sie hat “100000 Fans, die mich noch nicht kennen”.

4. Welches ist unser liebstes Haiyti-Album?

Man nehme 4 Cl des südfranzösischen Anis-Schnaps Ricard und 2 CL Minz-Sirup, ein Glas mit Eiswürfeln und fülle das Ganze mit kaltem Wasser auf. Ergibt in der Summe: das neue Haiyti-Album »PERROQUET«. Ein verführerisches zuckriges Nervengift, dass dich, ohne dass du’s merkst, in Windeseile besoffen macht. Oder auch: ein vor allem in Marseille sehr populärer Drink für lange Sommer-Nachmittage. Es ist (natürlich) kein Zufall, dass Haiyti ihr Album nach einem Drink benennt, den in Deutschland kaum jemand kennt. Denn dieses Album ist wie Haiyti selbst: ein polytox-explosiv-exotischer Mix. Ein milchig-türkiser Aperitif nicht für jede:n bestimmt, aber der Himmel für Genießer:innen. Eine Mischung aus korrupten Straßen-Geschäften und Gangster-Pop – Musik wie sie nur Haiyti schreiben kann. »Perroquet« ist ein French Kiss, der auch den übelsten Schurken die Augen glänzen lässt.

5. Ich will zu einem Haiyti Konzert!

Haiyti ist auch 2024 wieder viel unterwegs und kommt auf ihrer Tour vielleicht auch in deine Stadt. Willst du dich schon mal ready machen, kannst du auch einen Blick in den Merch-Shop werfen.